••• Von Reinhard Krémer
SALZBURG/WIEN. Die in diesem Quartal anziehende Teuerung ist aus Sicht der EZB kein Grund zur Sorge, weil es sich um keine stabile, sich selbst tragende Aufwärtsbewegung in der gesamten Eurozone handelt, und auch die Konvergenz zum Inflationsziel von knapp zwei Prozent nicht erkennbar ist, meint Christian Nemeth von der Zürcher Kantonalbank Österreich. „Die in diesem Jahr anstehenden Wahlen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden bergen allerdings Risiken. Denn für die Wähler ist der europäische Durchschnittswert irrelevant, vielmehr zählt die nationale Teuerung”, so Nemeth.
Sensibel auf Inflation
Besonders in Deutschland reagiert man traditionell sensibel auf steigende Inflationsraten. Der konjunkturelle Rückenwind hat in den vergangenen Wochen noch einmal leicht zugenommen. „Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte unsere Wachstumsprognose von 1,5 Prozent für den Euroraum zu konservativ sein”, sagt Nemeth.
Die Voraussetzungen für weiter steigende Aktienmärkte sind im Hinblick auf die Konjunktur intakt. Das größte Risiko für die Aktienmärkte bleibt kurzfristig die politische Agenda in Europa, meint Nemeth.