••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Während bei der vorjährigen Befragung nur von 17% der österreichischen Bankenexperten eine Verringerung des Kreditrisikos für 2016 erwartet wurde, gibt rund die Hälfte (49%) der Befragten rückblickend an, dass das allgemeine Kreditrisiko im Vorjahr gegenüber 2015 gesunken ist. Darüber hinaus hatten 23% ein steigendes Risiko erwartet, tatsächlich ist aber nur für 12% das Kreditrisiko im letzten Jahr gestiegen. Dies zeigt das aktuelle Marktbarometer der Wirtschaftsauskunftei CRIF.
Rückgang wider Erwarten
Auch im Privatkundensegment hatte man Anfang 2016 noch mit einem stärkeren Risikoanstieg gerechnet. Tatsächlich ist das Kreditrisiko aber gesunken, was als positives Zeichen für die zukünftige Kreditvergabe an Privatpersonen gedeutet werden kann. Das Gleiche gilt für den Firmenkundenbereich: Während Anfang 2016 nur 19% von einem sinkenden Risiko ausgingen, war dies rückblickend für 41% tatsächlich der Fall. Eine faktische Steigerung des Kreditrisikos sahen 10% der befragten Experten im Vergleich zu einer erwarteten Steigerung durch 21%.
Laut der befragten Bankenexperten soll das allgemeine Kreditrisiko 2017 gleich bleiben, meinen 59% der Befragten. Während das allgemeine Kreditrisiko 2016 für 12% der Experten gestiegen ist, wird für 2017 von 20% eine Steigerung erwartet. Ein sinkendes Risiko erwarten nur 22% (2016: 49%).
„Die Experten gehen für das heurige Jahr von einem höheren Risiko bei der Kreditvergabe aus – korreliert mit einem wieder wachsenden Kreditvolumen bedeutet dies, dass sie mehr risikoreiche Kundengruppen am Markt erwarten als 2016”, so CRIF Österreich-Geschäftsführer Boris Recsey.