Mittelstand in der Krise
© dpa / A3794 Peter Steffen
Advicum: Die Bereitschaft vieler Unternehmen, konsequent in Digitalisierung zu investieren, lässt noch zu wünschen übrig.
FINANCENET Redaktion 19.08.2022

Mittelstand in der Krise

Der Förderwahnsinn trieb Österreichs Unternehmen in die Falle, meint die Wiener Unternehmensberatung Advicum Consulting.

WIEN. Ein Großteil der staatlichen Fördermaßnahmen ist ausgelaufen – rund 5.000 heimische Unternehmen werden laut Prognose des KSV1870 bis zum Jahresende insolvent sein. Unmengen an Fördergeldern sind in der Corona-Zeit verpufft, so Advicum.

„Von den Folgen der Covid-19-Pandemie sind die Klein- und Mittelbetriebe in überdurchschnittlichem Maß betroffen”, sagt Daniel Knuchel von Advicum. Gut gemeinte Maßnahmen wie Steuerstundungen oder die Möglichkeit eines „Verlustrücktrags” – die Chance, negative Geschäftsergebnisse mit früheren Jahren gegenzurechnen –, hätten sich als wenig nachhaltig erwiesen, so Knuchel.

Insolvenzen explodieren
Die Zahl der Insolvenzen in Österreich im ersten Halbjahr um 118% gestiegen. Essenzielle Treiber für den massiven Anstieg der Insolvenzen im Mittelstand sind Personalkosten, Miet- und Pachtkosten sowie laufende Leasingraten und Finanzierungskosten, die während Corona alle bestehen blieben, während Umsatz und Gewinn vor allem in den Lockdown-Phasen einbrachen. Weitgehend unbeschadet blieben Unternehmen, die sich mit erneuerbarer Energie beschäftigen; auch Firmen im E-Commerce-Sektor zeigten sich resistent. (rk)

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