••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Laut topaktuellen Zahlen des internationalen Kreditversicherers Coface zeigen die Insolvenzen von 2016 für Zentral- und Osteuropa eine positive Entwicklung für die Region: Die Firmeninsolvenzen sanken nach 2015 (–14%) auch 2016 um –6%.
Insgesamt gingen im letzten Jahr nur sechs von 1.000 Unternehmen in CEE pleite. Diese positive Entwicklung sei auf das günstige makroökonomische Umfeld zurückzuführen, bedingt durch Verbesserungen am Arbeitsmarkt mit niedrigeren Arbeitslosenquoten und steigenden Löhnen.
Die Coface-Studie zeigte in den 14 untersuchten CEE-Ländern sehr unterschiedliche Entwicklungen. Acht Länder meldeten für 2016 weniger Insolvenzen, allen voran Bulgarien mit einem Rückgang von –35,6% (!). Besonders positiv war die Situation für die Branchen Pharma, IT und Bildung, in denen kaum Firmen insolvent wurden.
Positiver Ausblick
Darüber hinaus sieht Coface einen positiven Trend und einen anhaltenden Rückgang der Firmeninsolvenzen um 3,9% in 2017 und weitere 2,3% in 2018. „Die Beschleunigung des BIP-Wachstums und die Wiederbelebung der Investitionstätigkeiten sind deutlich positive Anzeichen für Unternehmen”, erklärt Grzegorz Sielewicz, Regional Economist Central and Eastern Europe. „Ein neuer Schwung an Infrastrukturprojekten, ein stabiler Privatkonsum und die positive Entwicklung der Auslandsmärkte kurbeln die Wirtschaft an.”
Für die österreichische Wirtschaft ist die Entwicklung in Zentral- und Osteuropa erfreulich: Die Region ist ein wichtiger Exportpartner, die Tschechische Republik war 2016 der sechstwichtigste. „Die 20 bedeutendsten Handelspartner im Fokus, wird jede fünfte Ware aus Österreich in die CEE-Region exportiert”, präzisiert Michael Tawrowsky, Country Manager Coface Austria. „Zudem wird eine große Anzahl an Exportgütern über die westeuropäischen Lieferketten nach Zentral- und Osteuropa für die Endfertigung oder als fertiges Produkt exportiert. Wirtschaftstätigkeit und Geschäftsumfeld in CEE sind daher wichtige Komponenten für die heimische Ökonomie.”