Orange Gefahr
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Handelskrieger Die verquere Politik von US-Präsident Donald Trump könnte auf lange Sicht den Handel hemmen.
FINANCENET reinhard krémer 27.04.2018

Orange Gefahr

„Protektionismusfieber” könnte die konjunkturelle Wachstumsphase bremsen, meint Coface.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Das starke globale Wachstum, das Coface für 2018 bei 3,2% erwartet, scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben.

Die Zuversicht der Unternehmen und die Auslastung der Produktionskapazitäten in den USA deuten zwar darauf hin, dass der momentane Aufschwungszyklus anhalten könnte, aber geringere Gewinne der Unternehmen (minus 10,3% Ende 2017 im Vergleich zum Vorjahr) und ein allmählich überhitzender Arbeitsmarkt könnten einen Trendwechsel ankündigen, meinen die Ökonomen des internationalen Kreditversicherers Coface in ihrer jüngsten Branchen- und Länderanalyse.
Seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ist das „Protektionismusfieber” zum globalen Trend geworden, beobachten die Experten. Das damit verbundene Szenario eines Welthandelskriegs bremst den Optimismus.

Lärm zu den US-Mid-Terms

Coface geht davon aus, dass Trump vor den Mid-Term-Wahlen in den USA im November 2018 weiterhin kräftig protektionistische Maßnahmen ankündigen wird. Die Coface-Ökonomen erwarten allerdings nicht, dass sich die bereits eingeführten Zölle auf den Import von Produkten aus China kurzfristig auf die Wirtschaft oder den Welthandel auswirken werden.

Den globalen Handel sieht der Kreditversicherer bei einem Wachstum um 3,7% im laufenden Jahr. Langfristig könnte ein offener Handelskrieg zwischen den USA und China allerdings etliche Branchen gefährden, wie zum Beispiel die Informations- und Kommunikationstechnologie, meint Coface.

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