WIEN. Die Österreichische Post konnte 2022 nicht mehr ganz an das Rekordjahr 2021 anschließen. Das Ende der Corona-Lockdowns und der ungebremste Fall der türkischen Lira bei der Pakettochter Aras Kargo haben das Ergebnis etwas eingetrübt. Für heuer wird ein Ergebnis auf dem Niveau von 2022 angepeilt, die Dividende für das Vorjahr soll mit 1,75 € je Aktie leicht unter dem Jahr 2021 liegen. Post-Chef Georg Pölzl meinte, 2022 sei „in Summe ganz zufriedenstellend gelaufen”, es habe ein „sehr respektables Ergebnis” gegeben.
Nach einem „stürmischen Wachstum” im Paketgeschäft im Jahr 2021 und einem Einbruch zu Jahresbeginn 2022 habe sich der Paketsektor wieder erholt. Nach wie vor sei Amazon größter Mitbewerber und gleichzeitig größter Kunde am Paketsektor. Beim Brief gehe das Volumen, wie schon in den Jahren zuvor, weiterhin kontinuierlich zurück.
Zufrieden mit bank99
Bei der Werbe- und Medienpost habe es im Vorjahr ein minimales Plus gegeben. Sichtlich zufrieden zeigte sich der Post-General mit dem Geschäft der Post-Tochter Bank99, hier soll nächstes Jahr der Break-even erreicht werden. Beim Onlinekanal shöpping hingegen werde das noch länger dauern, hierzu bedürfe es wohl des dreifachen Geschäftsvolumens gegenüber dem derzeitigen Stand, so Pölzl.
Leidiges Thema gelber Zettel
Weiter ausbauen will Pölzl die Selbstbedienungsstationen, auch dort wo es Post-Partner gibt. Im Vorjahr wurden 23 Mio. Sendungen über die SB-Stationen abgewickelt, vor gut zehn Jahren waren es 1,3 Mio. Stück. Zum leidigen Thema der Hinterlegung eines gelben Zettels betonte Pölzl: „Der gelbe Zettel ist auch mein persönlicher Feind.”
Insgesamt beschäftigt die Österreichische Post 27.132 Mitarbeiter, davon 17.529 in Österreich. Von diesen hierzulande Beschäftigten sind nur noch 4.209 Beamte. 2010 waren es noch knapp 12.000. Rund 1.500 Mitarbeiter würden aktuell fehlen.
Im Detail fuhr die Post beim Betriebsergebnis (EBIT) ein Minus von acht Prozent auf 188,4 Mio. € ein, der Umsatz blieb mit 2,52 Mrd. € auf dem Niveau von 2021. Die Dividende liegt mit 1,75€ pro Aktie unter dem Niveau von 1,90 im Vorjahr. (rk)