••• Von Helga Krémer
WIEN. Seit die EZB auch Unternehmensanleihen in ihr Kaufprogramm aufgenommen hat, weisen diese Papiere immer häufiger negative Renditen aus. „Wer indexbasiert in europäische Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating anlegt, wird zwangsläufig in Anleihen investiert sein, die Verluste erleiden, wenn sie bis zur Fälligkeit gehalten werden”, meint John Taylor, Portfolio Manager Europe Multi-Sector beim Asset-Manager AB.
Puffer gegen Kapitalverluste
Der Experte rät zu Skepsis gegenüber den Staatsanleihen und Papieren der Top-Unternehmen, welche die europäischen Indizes dominieren, und deren Ertragspotenzial fast ausschließlich auf Kursgewinne ausgerichtet ist. Stattdessen sollte der Fokus auf höher verzinsten Titeln liegen, deren Einkommen einen Puffer gegen mögliche Kapitalverluste bieten – im Falle wieder aufkommenden Turbulenzen.
Taylor erwartet Kaufgelegenheiten in einem relativ neuen Bereich: „Immer mehr amerikanische und andere globale Unternehmen wollen von den niedrigen Zinsen in Europa profitieren und emittieren in Euro denominierte Anleihen.” Zusätzlich könne sich auch ein Blick nach Britannien durchaus lohnen, heißt es bei AB.