••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Die Attraktivität des Standorts Österreich ist in Gefahr: Fast drei Viertel der 437 befragten Führungskräfte geben im Rahmen der Deloitte Austrian Tax Survey an, dass ein Agieren auf dem österreichischen Markt für ihr Unternehmen im Vergleich zu anderen Staaten eine besondere Herausforderung darstellt. Gold Plating, also die Übererfüllung der steuerlichen EU-Mindeststandards, sehen 61% als klaren Nachteil für den Wirtschaftsstandort; ebenfalls 61% bemängeln die häufigen Gesetzesänderungen.
Jahressteuergesetz positiv
66% sind durch unklare und doppeldeutige Interpretationen von Regelungen durch die Finanzverwaltung verunsichert. Die Maßnahmen des Jahressteuergesetzes 2018 werden von der Mehrheit der Unternehmen prinzipiell begrüßt. So sehen 80% der Befragten die Ausdehnung der „Ruling”-fähigen Themengebiete positiv. 39% bewerten auch die unter dem Stichwort „Horizontal Monitoring” bekannte Einführung einer begleitenden Kontrolle durch die Steuerbehörden als sinnvolle Maßnahme. „Die Unternehmen fordern schon lange eine Vereinfachung des Steuersystems sowie eine Reduktion der Lohnnebenkosten”, sagt Herbert Kovar, Deloitte.