••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Am zweiten Wall Street-Abend der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft ÖAG drehte sich alles um die aktuelle Situation an den Finanzmärkten und zwar auf beiden Seiten des Atlantiks.
Wird die Deltavariante des Coronavirus die wirtschaftliche Erholung ausbremsen? Wann steigt die US-Notenbank aus den Anleihenkäufen aus? Wie kann die EZB der Konjunktur noch unter die Arme greifen?
Zu diesem Thema begrüßte die ÖAG Top-Experten am Podium: Davide Andaloro, Executive Director of Market Strategy Goldman Sachs Asset Management, Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank und Mitglied im Schattenrat der EZB, sowie Peter Brezinschek, Chefanalyst Raiffeisen Bank International AG.
Deutschland, quo vadis?
Durch die Veranstaltung führte Monika Rosen, Vizepräsidentin der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft.
Das erste und aus gegebenem Anlass bedeutende Thema war Deutschlands Wahlergebnis und die Auswirkung auf die Börsen. Jörg Krämer stellte fest, dass die Konservativen natürlich den Abgang von Kanzlerin Merkel schmerzlich spürten. Sehr spannend wäre es nun, welche Koalition sich ergebe. Auf die Frage, ob es als Nachklang der Coronapandemie zu einer Stagflation kommen könnte, meinte Peter Brezinschek, Stagnation sei derzeit kein Thema. Die Wirtschaft ziehe wieder an, und auch der private Konsum steigt. In den USA steht man zurzeit vor dem Problem der Schuldengrenze und deren Anhebung; Davide Andaloro erörterte diese Problematik.