WIEN. Der in Wien ansässige Experte für den SB-Bereich, das Unternehmen Inform, vertreibt und betreut seit mehr als fünf Jahren erfolgreich seine NFC-Terminals. Im Juni 2022 wurde bereits das 13.000 NFC Terminal von Inform installiert. NFC-Automatenterminals verrichten als reine Zutrittslösungen, als Altersabfragesysteme oder zur Bezahlung im SB-Bereich zuverlässige und schnelle Dienste. Seit vielen Jahren schon arbeitet Inform hier erfolgreich mit PSA Payment Services Austria GmbH (PSA) zusammen – Grund genug, sich dem Thema „Kontaktlos über NFC” einmal genauer zu widmen. Stefanie Kern, Geschäftsführerin von Inform, führte dazu für medianet ein Gespräch mit Thomas Von der Gathen, Sicherheitsexperte bei PSA.
Stefanie Kern: Im Tätigkeitsbereich der Inform und ganz besonders da, wo es ums Bezahlen geht, legen wir unseren Schwerpunkt auf Sicherheit, Selbstständigkeit oder auf die Vereinfachung von Arbeitsprozessen. Dabei vertrauen wir seit Jahren auf die Kontaktlos-Technologie. Wie sieht es denn nun tatsächlich mit den Kontaktlos-Anwendungen über NFC und deren Sicherheit aus?
Thomas Von der Gathen: Heute werden in Österreich knapp 90 Prozent der Zahlungs-Transaktionen mit Bankomatkarte kontaktlos über NFC abgewickelt. Allein im ersten Halbjahr 2022 wurden mit 480 Mio. Transaktionen etwa 15,8 Mrd. Euro bezahlt. Es gibt also schon sehr viel Erfahrung mit dem Thema NFC. Und zwar ausschließlich positive Erfahrung. Denn seit der Einführung im Jahr 2013 gab es keinen einzigen erfolgreichen technischen Betrugsversuch durch die NFC-Funktion auf der Karte. Dieselben guten Erfahrungen werden auch aus internationalen Expertenkreisen berichtet.
Kern: Zu NFC machen aber immer wieder Ängste und Mythen die Runde, etwa ‚Karte reinstecken ist sicherer als NFC', man könnte unabsichtlich Zahlungen tätigen, indem man, mit der NFC-fähigen Bankomatkarte in der Handtasche, bei einem Zahlungsterminal vorbeigeht, oder Betrüger könnten ‚im Vorbeigehen' Karten auslesen oder Zahlungstransaktionen damit machen. Aus Sicht von Inform ist da natürlich nichts dran. Was sagen Sie als Experte im Zahlungsverkehr dazu?
Von der Gathen: Gar nichts ist da dran, wir arbeiten in Österreich seit Jahrzehnten mit der hochsicheren, mehrfach verschlüsselten Chiptechnologie. Aber wir nehmen die Ängste der Menschen ernst. Deshalb stellen wir uns das mal praktisch vor: Wer hält schon jemandem in echter betrügerischer Absicht ein Kassenterminal an die Hosentasche oder die Handtasche? Auffälliger ginge es kaum. Darüber hinaus – und das wird auch von einigen Medien lobenswerterweise immer wieder sehr gut dargestellt – muss jedes Zahlungsterminal mit einem – überprüften – Konto verbunden sein, sonst funktionieren die Transaktionen erst gar nicht. Über dieses Konto wäre jeder Betrüger sofort verfolgbar. Das wäre, als würde er seine Visitenkarte mit Adresse an einem Tatort liegen lassen.
Auch das Thema ‚Gefahr des Auslesens' ist, wenn ich das so sagen darf, ein Märchen. Denn beim Bezahlen werden keine sicherheitskritischen Daten übertragen, da diese nicht auf der Karte gespeichert sind. Das heißt, Daten wie PIN-Code oder Information über die Ware können nicht ausgelesen werden. Ausgelesen werden kann die Kartennummer, die ja nicht geheim ist und auch auf der Karte draufsteht.
Kern: Und wie sieht es mit ‚Mehrfachbuchungen' oder ‚unabsichtlichem Kontaktlosbezahlen' aus?
Von der Gathen: Ein Zahlungsvorgang muss immer aktiv vom Kassenpersonal an der Kassa gestartet oder vom Automaten ‚verlangt' werden. Durch Vorbeigehen an einem Terminal kann niemals eine Zahlung ausgelöst werden. So kann es also auch nie zu Mehrfachbuchungen kommen. Übrigens steckt auch im Namen NFC ein Stück Sicherheit drin. Denn Near Field Communication funktioniert nur ganz in der Nähe, bei maximal vier Zentimeter Entfernung.
Kern: Die Vorteile von NFC liegen hingegen auf der Hand. Ist es deshalb inzwischen so beliebt bei den Österreicherinnen und Österreichern?
Von der Gathen: Definitiv. Die Beschleunigung an Automaten und Kassen ist für alle Beteiligten ein riesengroßer Vorteil – man kann das inzwischen selbst jeden Tag beim Einkaufen beobachten. Der Bezahlvorgang wird schneller und durch das Hinhalten der Karte auch einfacher und hygienischer. Das Suchen von und Hantieren mit Kleinbeträgen in bar entfällt und auch das Suchen der Brille (lacht). Die Sicherheit steigt sogar, weil man weniger Bargeld bei sich hat. Für Beträge bis 50 Euro müssen die Menschen dank NFC keinen PIN eingeben. Für Beträge über 50 Euro ist die PIN-Eingabe notwendig, jedoch müssen die Konsumenten in den meisten Fällen die Karte nicht extra stecken. Das heißt, sie brauchen die Karte auch nicht aus der Hand zu geben.
Kern: Einen Punkt habe ich noch, den wir immer wieder hören – man bräuchte eine NFC-Schutzhülle.
Von der Gathen: Sie können gerne in meine Brieftasche schauen, ich habe keine, weil man sie nicht braucht. Und ich bin als sehr vorsichtiger Mensch bekannt. Viel wichtiger ist und bleibt der sorgsame Umgang mit der Karte. Das sollte man auch gegenüber Kunden immer wieder in Erinnerung rufen: Lassen Sie die Karte nirgends liegen. Falls Sie die Karten verlieren oder Sie Ihnen gestohlen wird, lassen Sie sie umgehend sperren; wenden Sie sich dazu entweder direkt an Ihre Bank oder an die Notrufnummern 0800 204 8800 aus ganz Österreich oder +43 1 204 8800 aus dem Ausland. Die Sperre kann rund um die Uhr erfolgen. Viel wichtiger und wieder ganz aktuell – wie auch medial gerade intensiv berichtet – sind Gauner, die Kartendaten erfragen wollen, indem sie sich beispielsweise telefonisch oder per E-Mail als Polizisten oder Bankmitarbeiter ausgeben. Das sind ganz klare Betrugsversuche. Bitte niemals Daten bekannt geben!
Kern: Fazit ist also, Inform hat sich vor fünf Jahren richtig entschieden, als wir auf die NFC-Technologie gesetzt haben.
Von der Gathen: Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Insgesamt ist Österreich in puncto Sicherheit im Zahlungsverkehr nach wie vor sehr sicher, und wir sorgen gemeinsam dafür, dass das so bleibt.
Kern: Da kann jetzt ich nur voll und ganz zustimmen, wir von Inform sind da sehr gern an Bord. Vielen Dank für die Infos und das Gespräch! (red)