••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Alle Bundesländer haben ihr Wachstumstempo im Vorjahr gegenüber 2016 gesteigert, meldet die UniCredit Bank Austria.
Die Industriehochburgen Oberösterreich und Steiermark profitierten am meisten vom globalen Aufschwung, und die anhaltende Stärke des Konsums sorgte auch für dienstleistungsorientierte Bundesländer wie Wien und Salzburg für kräftige Wachstumsunterstützung.
Arbeitslosenquote geht zurück
2017 ging in allen Bundesländern die Arbeitslosenquote teils kräftig zurück – der prozentuelle Rückgang war in der Steiermark und in Tirol am stärksten.
Die Aussichten für 2018 sind generell nicht schlecht. So erwarten die UniCredit Bank Austria-Volkswirte ein leicht schwächeres Wachstum mit 2,8% für Österreich, der Wachstumsvorteil der industrieorientierten Bundesländer wird aber etwas zurückgehen.
Die Forschungsakivität der Bundesländer hat einen signifikanten Einfluss auf das zukünftige regionale Wirtschaftswachstum. Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator setzt seine leichte Abwärtstendenz im April mit einem Rückgang auf 4,2 Punkte fort.
Grund dafür: Die Verunsicherung in der exportorientierten Industrie schlägt sich belastend nieder. Positiv macht sich weiter die Binnenkonjunktur bemerkbar: Sie stabilisiert 2018 den Wachstumstrend, doch die Unterstützung durch die Auslandsnachfrage verliert wegen des Protektionismus und steigender Unsicherheiten an Tempo.
Tempo ansprechend
„Der moderate, aber kontinuierliche Rückgang des Konjunkturklimas der vergangenen Monate hält zu Beginn des zweiten Quartals an. Das Wachstumstempo der österreichischen Wirtschaft ist derzeit aber immer noch sehr ansprechend”, sagt UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Auch der Rückgang der Arbeitslosenquote verlangsamt sich, im Jahresdurchschnitt 2018 sehen die UniCredit Bank Austria-Volkswirte diese mit 7,7% jedoch um 0,8 Prozentpunkte tiefer als noch 2017.
Die Inflation wird weiter moderat anziehen: Der Ölpreis sorgt ab Mitte 2018 für eine Inflation von über zwei Prozent im Jahresvergleich.