••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Österreichische Haushalte haben durch die Niedrigzins-Politik seit dem Jahr 2008 insgesamt 10,4 Mrd. € an Nettozinseinkommen verloren – pro Kopf bedeutet das ein Minus von rund 1.300 €. Das zeigt eine Studie der Allianz Investmentbank AG.
In Österreich hat sich das Nettozinseinkommen der privaten Haushalte sukzessive verschlechtert: Erzielten sie im Jahr 2008 noch einen Zinsüberschuss von 0,7 Mrd. €, so befindet sich das Nettozinseinkommen spätestens seit 2013 im Sinkflug – im Jahr 2016 stand ein Fehlbetrag von –1,9 Mrd. € zu Buche.
Nicht nur Verlierer
Treiber dieser Entwicklung hierzulande sind vor allem die Zinserträge, die im Betrachtungszeitraum um 80% einbrachen – obwohl die Vermögenswerte, vor allem Bankeinlagen, um 20% zulegten. Auf der Verliererseite stehen auch die privaten Haushalte in den Niederlanden (–4,1 Mrd. €), Frankreich (–16 Mrd. €), Belgien (–41,5 Mrd. €), Deutschland (–95,9 Mrd. €) sowie Italien(–163,8 Mrd. €).
Zu den Gewinnern zählen hingegen vor allem die privaten Haushalte in Finnland (11,2 Mrd. €), Portugal (26,1 Mrd. €) und Spanien (124,5 Mrd. €).