WIEN. Der Österreichische Apothekerverband sieht anhaltend Gefahren für die Arzneimittelversorgung durch Monopolisierung der Wirkstoffproduktion für viele Medikamente in Asien. „Indien verhängte in Krisenzeiten Exportverbote für 26 Arzneistoffe, darunter Paracetamol. Die Gesundheitssysteme in Europa sind in einem alarmierenden Maß von Asien abhängig”, erklärte Verbandspräsident Jürgen Rehak am Mittwoch.
Niedrige Preise als Problem
Die Ursachen für Lieferengpässe bei Arzneimitteln seien zwar mehrdimensional, einer der wichtigsten Gründe liege aber in der verlagerten Produktion. „In unserer globalisierten Welt wird der Großteil der Medikamente an wenigen Standorten in China und Indien produziert, die schon eine Beinahe-Monopol-Stellung eingenommen haben. Treten daher in einem Land Produktionsprobleme oder gar Lieferstopps auf, wirken sie sich weltweit aus – das spürt man auch in Österreich”, sagt Rehak. Hinzu komme, dass Österreich ein Niedrigpreisland sei und ein dementsprechend wenig attraktiver Absatzmarkt. (rüm)