••• Von Martin Rümmele
LEVERKUSEN. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern Bayer steht schwer unter Druck von Hedgefonds, die den Wert ihrer Anteile steigern möchten. Aktivistische Investoren wie Inclusive Capital Partners, Harris Associates, Elliott und zuletzt Bluebell machen Druck auf einen Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Produkten (Consumer Health). Zuletzt wurde der Druck so groß, dass der umstrittene CEO Werner Baumann vorzeitig seinen Hut nimmt. Neuer Vorstandsvorsitzender zum 1. Juni wird William Anderson, zuletzt Chef der Pharmasparte des Schweizer Konzerns Roche.
Monsanto-Kauf als Problem
Baumann steht seit der 63 Mrd. USD schweren Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto 2018, die er kurz nach seinem Amtsantritt zwei Jahre zuvor ankündigte, unter Druck. Auf der Hauptversammlung 2019 war Baumann als erster amtierender Vorstandschef eines DAX-Konzerns von den Aktionären nicht entlastet worden. Denn mit dem Zukauf handelte sich der Leverkusener Konzern eine Klagewelle wegen des von den Amerikanern entwickelten Unkrautvernichters Glyphosat ein, die Bayer Milliarden kostete und den Aktienkurs schwer belastete.