••• Von Martin Rümmele
WIEN/NEW YORK. Viel versprechen sich Analysten von der Marktentwicklung in der Biotechnologie-Sparte. Nach einer Konsolidierungsphase ab 2015 sei die Emissionstätigkeit im zweiten Quartal 2017 wieder deutlich angesprungen, hieß es bei einer Pressekonferenz der Erste Asset Management in Wien. Führende Unternehmen stünden teils vor der Einführung von Blockbuster-Medikamenten.
Unter den erwarteten Medikament-Einführungen 2017, denen ein zukünftiger Jahresumsatz von über einer Mrd. USD vorhergesagt wird, befänden sich rund 50% Biotech-Produkte, sagte Harald Kober, der den einschlägigen Aktienfonds Espa Stock Biotec managt. Darunter seien etwa das Hautkrankheitspräparat Dupixent von Sanofi, der Multiple Sklerose-Wirkstoff Ocrevus von Roche oder das Blasenkrebs-Medikament Durvalumab von AstraZeneca.
Nachdem im vergangenen Jahr die Anzahl der Zulassungen durch die US-Arzneimittelbehörde FDA unüblich niedrig ausfiel, erwarte man für die kommenden Jahre Steigerungen. Die Pipelines der US-Unternehmen seien „gut gefüllt”. Nach kritischen Aussagen und Ankündigungen stärkerer staatlicher Regulierungen von Hillary Clinton im US-Wahlkampf, die sich in der Kursentwicklung der Branche negativ niedergeschlagen haben, registriere man ein gewisses „Aufatmen im Sektor”.
„Technologie der Zukunft”
Neben diesen kurzfristigen Entwicklungen ist laut Kober davon auszugehen, dass die Biotechnologie ihrem Ruf als „Basistechnologie für die Zukunft” in den kommenden Jahrzehnten gerecht wird. Angesichts des vor allem in den Emerging Markets zu erwartenden starken Bevölkerungswachstums spiele auch die prognostizierte Verdopplung der Weltbevölkerung bis 2050 eine große Rolle.