Corona-Boost flaut ab: Pharmaindustrie verliert
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HEALTH ECONOMY Redaktion 10.02.2023

Corona-Boost flaut ab: Pharmaindustrie verliert

2022 war ein Rekordjahr für die Pharmabranche. Für 2023 sehen die Prognosen allerdings schwächer aus.

••• Von Katrin Grabner

BASEL/LONDON/NEW YORK. Das Coronavirus trieb auch im vierten Quartal 2022 die Umsätze und Gewinne der Pharmaunternehmen weltweit nach oben. Und nicht nur das: Vielen davon bescherte die Pandemie auch einen starken Jahresabschluss. So konnte der US-Konzern Pfizer den Erlös 2022 dank hoher Verkaufszahlen des eigenen Impfstoffs sowie des Covid-19-Medikaments um 23% auf 100 Mrd. USD steigern. Die Prognosen für 2023 sehen allerdings weniger optimistisch aus.

Sinkende Zahlen

Erst kürzlich warnte die WHO davor, die Pandemie für beendet zu erklären. Aufgrund sinkender Zahlen bei schweren Verläufen werden aber vor allem in vielen westlichen Ländern nach und nach die Maßnahmen zurückgefahren. Damit gehen auch die Impfungszahlen weiterhin rapide bergab. Pfizer erwartet deshalb für das laufende Jahr einen geringeren Erlös von 67 bis 71 Mrd. USD.

Ähnlich geht es dem ebenfalls in den USA ansässigen Unternehmen Merck & Co (MSD). Dessen Corona-Medikament brachte MSD 2022 fast 5,7 Mrd. USD, 2023 sollen die Einnahmen aber auf eine Mrd. zurückgehen. Es wird ein Erlös von 57,2 bis 58,7 Mrd. USD erwartet.
Die Corona-Situation beeinflusst aber nicht nur die Ergebnisse der US-Pharmakonzerne. Auch in Europa sind die Auswirkungen zu spüren: Der Schweizer Pharmariese Roche stellt sich in diesem Jahr auf einen Umsatz- und Gewinnrückgang ein. Im Vorjahr legte der Umsatz währungsbereinigt noch um zwei Prozent auf 63,28 Mrd. CHF zu; unter dem Strich gab es 2022 mit 13,53 Mrd. CHF neun Prozent weniger Gewinn als 2021.
Novartis hat hingegen nicht mit Corona, sondern teilweise mit Währungseinflüssen zu kämpfen. Im vergangenen Quartal ist der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 12,7 Mrd. USD gesunken. 2023 sieht man optimistischer entgegen. Der britische Konzern GSK erwartet für 2023 ein Plus – der Umsatz soll um sechs bis acht Prozent zulegen. Ebenfalls optimistisch zeigt sich der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk, dessen Umsatz 2022 auf knapp 177 Mrd. DKK kletterte. Auch im neuen Jahr soll es Zuwächse geben.

Volle Pipeline

Große Pläne verlautbarte indes Bayer. Vier wichtige neue Medikamente sollen künftig als Wachstumstreiber fungieren und zu einem Spitzenumsatz von mehr als 12 Mrd. € führen. Allerdings erst in ein paar Jahren; zwei der Medikamente – ein Gerinnungshemmer und ein Mittel gegen Wechseljahrbeschwerden – seien noch nicht zugelassen. Die zwei bereits zugelassenen Medikamente sollen jährlich rund drei Mrd. € umsetzen.

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