Corona bringt Plus
© APA / AFP / Gabriel Bouys
Neben Corona hat den Pharmakonzernen im Vorjahr vor allem die Krebsmedizin kräftige Zuwächse gebracht.
HEALTH ECONOMY Redaktion 18.02.2022

Corona bringt Plus

Weitere Pharmakonzerne melden für 2021 kräftige Zuwächse. Motor ist, wie in der ganzen Branche, die Pandemie.

••• Von Martin Rümmele

LONDON / NEW YORK. Die Berichtssaison in der Pharmabranche geht weiter und sie zeigt wie schon in den vergangenen zwei Wochen das gleiche Bild: Die Coronapandemie hat nach Rückgängen im Jahr 2020 aufgrund sinkender Arztbesuche 2021 ein Plus gebracht. Geholfen haben auch Corona-Impfungen und Covid-19-Medikamente.

Impfstoff als Turbo

Der Pharmakonzern AstraZeneca meldet ein Umsatzplus von 41% auf 37,4 Mrd. USD, zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von 38% zu Buche. Ohne die Umsätze mit dem Covid-19-Impfstoff des Unternehmens hätte AstraZeneca 33,4 Mrd. USD eingefahren, sagte Vorstandschef Pascal Soriot. Zudem profitierte das Unternehmen vor allem von starken Geschäften mit seinen Krebsmedikamenten. Der Kerngewinn je Aktie stieg währungsbereinigt um 37% auf 5,29 USD, 2022 wird ein Plus im mittleren bis hohen Zwanziger-Prozentbereich erwartet.

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline hat im vergangenen Jahr allein 1,4 Mrd. Pfund Umsatz im Zusammenhang mit der Pandemie gemacht. Gegenwind bekam der Konzern von Wechselkurseffekten. 2021 stagnierte der Umsatz insgesamt bei 34,1 Mrd. Pfund. Zu konstanten Wechselkursen stand ein Plus von fünf Prozent zu Buche. Der bereinigte operative Gewinn stieg auf dieser Basis um neun Prozent auf 8,8 Mrd. Pfund. Für heuer rechnet GSK mit einem Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen von fünf bis sieben Prozent, der bereinigte operative Gewinn soll um 12 bis 14% zulegen.

Plus mit Covid-19-Mittel

Das US-Pharmaunternehmen Amgen hat im vierten Quartal dank der Herstellung eines Covid-19-Medikaments für einen Konkurrenten mehr verdient und umgesetzt als im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn erhöhte sich auch wegen niedrigerer Kosten um 22% auf 3,36 USD je Aktie. Der Umsatz kletterte um drei Prozent auf 6,85 Mrd. USD. Amgen produziert ein Covid-19-Antikörper-Mittel für den Rivalen Eli Lilly. Der Umsatz mit Amgens Rheuma-Medikament Enbrel sank dagegen um 13% auf 1,11 Mrd. USD. Enbrel wird auch gegen Schuppenflechte eingesetzt.

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