••• Von Martin Rümmele
WIEN. In Europa laufen klinische Tests von vier Arzneimitteln an insgesamt 3.200 Corona-Infizierten, wie die französische Forschungszentrale Inserm mitteilte. Weltweit sind es 22 Medikamente. China will erstmals einen möglichen Impfstoff gegen das Coronavirus testen. Den französischen Angaben zufolge werden in der klinischen Studie zunächst Mittel getestet, die sich bereits gegen andere Viruskrankheiten bewährt haben.
22 Mio. Euro vom Bund
Die österreichische Bundesregierung stellt indes weitere 22 Mio. € für Forschung zur Verfügung. Finanziert werden sollen damit vor allem klinische Studien zur Erprobung von Medikamenten und Wirkstoffen gegen die Covid-19-Erkrankung und Forschungsprojekte, um Spitäler keimfrei zu halten. Abgewickelt wird die Ausschreibung über die Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Einreichungen sind ab sofort möglich, die erste Einreichungsfrist endet am 8. April, eine zweite am 11. Mai. Die Förderentscheidungen sollen dann so rasch wie möglich gefällt werden, erklärten die drei für Forschung zuständigen Minister Leonore Gewessler (Infrastruktur, Grüne), Margarete Schramböck (Wirtschaft, ÖVP) und Heinz Faßmann (Wissenschaft, ÖVP). Die Mittel stehen für Unternehmen mit Sitz in Österreich zur Verfügung, die Wirkstoffe gegen das Coronavirus oder dadurch ausgelöste Folgen wie etwa Lungenentzündungen in der Pipeline haben und eine klinische Studie (Phase I oder II) unmittelbar nach der Genehmigung starten können.
„Klar ist: Wenn wir eine nachhaltige Lösung finden wollen, um das Coronavirus zu bekämpfen, dann im Zusammenwirken von Pharma, Life Sciences, Academia und Medizin”, sagt Alexander Herzog, Generalsekretär des Pharmaverbands Pharmig, der die Initiative begrüßt. Dass die Regierung nun diese Fördersumme zur Verfügung stellt, gebe Hoffnung und sei ein erfreulicher Impuls für das heute schon immense Engagement der Forscherinnen und Forscher in Österreich. Die Arzneimittelforschung setzt bei Covid-19 übrigens nicht bei null an: Es gab bereits in der Vergangenheit Forschungen an anderen Virusstämmen aus der Coronavirus-Familie.