••• Von Martin Rümmele
WIEN / AMSTERDAM. Die US-Biotechfirma Moderna und die deutsche Biontech mit dem US-Partner Pfizer haben zu Wochenbeginn bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung ihres Coronavirus-Impfstoffs in der EU beantragt. Wird diese erteilt, kann es mit Impfungen rasch gehen, denn die Hersteller haben bereits vor der Zulassung mit der Produktion begonnen. Dadurch könnten nach dem EMA-Okay aus Amsterdam die ersten Impfstoffe geliefert werden.
Großhandel bereitet sich vor
Der Großhandel zeigt sich jedenfalls gerüstet für die Verteilung der Impfstoffe; davon konnte sich auch am Wochenende auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ein Bild machen. Er besuchte gemeinsam mit Robin Rumler, dem Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria, Renée Gallo-Daniel, der Präsidentin des Österreichischen Verbandes der Impfstoffhersteller ÖVIH, und Thomas Brosch, dem Geschäftsführer von Kwizda Pharmahandel, das Unternehmen „Kwizda Pharmadistribution” in Leopoldsdorf bei Wien.
„Wir sind ready für die Corona-Impfstoff-Distribution”, bekräftigte Brosch, der auch Vorstandsmitglied der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler (Phago) ist. Auch Phago-Präsident Andreas Windischbauer berichtete in einer Aussendung von einem Aufrüsten der Standorte der Phago-Mitgliedsunternehmen. Bis Jahresende sei es dadurch möglich, rund drei Mio. Impfdosen bei minus 70 Grad zu lagern und in weiterer Folge zu verteilen, sagte Brosch: „Auch alle anderen in Diskussion stehenden Temperaturbereiche können von den über ganz Österreich verteilten 23 Standorten der Arzneimittelgroßhändler abgedeckt werden”, führte Brosch aus. Rumler bezeichnete sein Unternehmen als „Experten seit vielen Jahren am Impfstoffsektor”. Gemeinsam mit Biontech habe Pfizer das Rad bei der Entwicklung für Covid-19-Vakzine daher „nicht neu erfinden” müssen. Von einer Bündelung vieler Kräfte bei der Etablierung eines Impfstoffs gegen Covid-19 sprach auch Renée Gallo-Daniel; sie verwies darauf, dass es keine Zulassung geben werde, ohne dass Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität nachgewiesen seien.
Flughafen ist startklar
Gut gerüstet zeigt sich auch der Flughafen Wien. „Mit dem Pharma Handling Center verfügt der Airport über ein leistungsfähiges Kompetenzzentrum, um etwa kühlpflichtige Impfstoffe ohne Unterbrechung der Kühlkette schnell und mit der nötigen Sorgfalt zu den Empfängern zu bringen”, sagte Verkehrsstaatssekretär Magnus Brunner bei einem Besuch vor Ort.