Corona traf Vamed
© Vamed/APA-Fotoservice/Schedl
Vamed-CEO Ernst Wastler berichtete für 2020 von einem „außergewöhnlichen Jahr” für den Gesundheitsdienstleister.
HEALTH ECONOMY Redaktion 30.04.2021

Corona traf Vamed

Das Pandemiejahr 2020 brachte dem Gesundheitsdienstleister Vamed viel Arbeit, aber wenig Profit. Auch der Umsatz sank.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Vamed-Chef Ernst Wastler ist es gewöhnt, Jahr für Jahr Umsatz- und Gewinnrekorde zu vermelden. Im März 2020 war dafür keine Zeit, „es gab Wichtigeres zu tun”, sagt Wastler. 510.000 zusätzliche Arbeitsstunden habe man im Vorjahr wegen der Corona-Pandemie leisten müssen. Im Ergebnis hätten sich vor allem die höheren Kosten niedergeschlagen: Umsatz und Gewinn fielen niedriger aus. „Wir messen das Jahr 2020 in anderen Rekorden.” Ein Gesundheitsunternehmen habe auch einen ethischen Anspruch.

„Es war ein außergewöhnliches Jahr”, sagte der Chef des Gesundheitsdienstleisters nun. In den Krisen-Hotspots Italien, Spanien, Tschechien, Großbritannien, aber auch in Deutschland und Österreich sowie in Afrika, Asien und im Nahen Osten habe man 207.000 Krankenhausbetten dauerhaft verfügbar gehalten. „Der Fokus lag von Beginn an auf der Intensivversorgung.” Man habe über 20.000 Intensivplätze, Beatmungs- und Überwachungsgeräte instand gesetzt oder verfügbar gehalten. „Das war alles die kritische Infrastruktur, die beigetragen hat, Menschen zu retten.” Im Vergleich zu normalen Zeiten habe man um ein Drittel mehr Schutzausrüstungen gebraucht. Allein im Wiener AKH habe man die Zahl der Beatmungsgeräte von 240 auf 280 aufgestockt. Insgesamt betreue man weltweit mehr als 20.000 Geräte, davon mehr als 2.000 in Österreich.

3 Mrd. Euro Auftragsbestand

Der Umsatz ging gegenüber dem Rekordjahr 2019 um 6,3% auf knapp 2,1 Mrd. € zurück, das operative Ergebnis brach um 78,7% auf 28,5 Mio. € ein. Auch der Auftragseingang im Projektgeschäft ging um fast ein Viertel auf etwas über 1 Mrd. € zurück – im Auftragsbestand stehen jetzt immer noch neue Gesundheitsprojekte im Wert von mehr als 3 Mrd. €, davon zwischen 15 und 20% in Österreich. „Das ist ein sehr gut gefüllter Leistungs- und Arbeitsvorrat für die nächsten Jahre”, sagte Wastler.

Insgesamt sei die Vamed aber gut über das Krisenjahr 2020 gekommen, „weil das Jahr 2019 für uns das beste Jahr aller Zeiten war”, so Wastler. Im kommenden Jahr wird die Vamed ihr 40-jähriges Bestehen feiern. „Wir hoffen, dass das ein echtes Post-Covid-Jahr wird”, sagt Wastler.

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