WIEN. Jedes Jahr macht die WHO Ende April im Rahmen der Europäischen Impfwoche auf die Wichtigkeit von Impfungen aufmerksam. Heuer ist den Impfungen die Aufmerksamkeit gewiss, wartet die Welt doch auf einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2. Wann es einen oder mehrere Impfstoffe geben wird, ist aber offen. Wohl frühestens Ende 2021 ist es nach Einschätzung von Roche-Chef Severin Schwan so weit. Üblicherweise dauere die Entwicklung Jahre, dämpfte der aus Österreich stammende Chef des Schweizer Pharmariesen die Hoffnung auf eine rasche Verfügbarkeit.
Weniger abhängig von Asien
Aus europäischer Sicht beruhigend: Die Impfstoffproduktion und -innovation findet zu einem überwiegenden Teil in Europa statt. Auch Österreich leistet einen Beitrag: Es gibt hier gleich mehrere Forschungs- und Produktionsstätten (siehe Grafik).
1,7 Mrd. Impfstoffdosen von bereits zugelassenen Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten werden jährlich in Europa produziert. Damit werden 76% des weltweiten Impfstoffbedarfs abgedeckt. Aus Nordamerika kommen 13% der Impfstoffdosen, aus Asien acht Prozent, berichtet der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) im Hinblick auf die bei Medikamenten zuletzt viel diskutierte Abhängigkeit von Produktionstätten in Indien und China. (red)