••• Von Katrin Pfanner
BASEL / WIEN. Zahlreiche Novartis-Investoren fordern den Schweizer Pharmakonzern nach dem Verkauf eines milliardenschweren Roche-Aktienpakets zum Rückkauf eigener Aktien auf. Novartis und Roche haben wie berichtet nach zwei Jahrzehnten ihre ungewöhnliche Verflechtung aufgelöst. Roche kaufte dem Rivalen für 18,56 Mrd. € knapp ein Drittel der stimmberechtigten Roche-Inhaberaktien ab.
Starke Forschungspipeline
Novartis selbst will das Geld in erster Linie ins organische Wachstum stecken. Der Konzern werde weiterhin stark in Forschung und Entwicklung investieren, hieß es. An die zweite Stelle setzt Novartis das Dividendenwachstum, dann folgen ergänzende Akquisitionen und Aktienrückkäufe.
Der Schweizer Pharmariese traut sich dank der zuletzt auf den Markt gebrachten und noch in der Entwicklung steckenden Medikamente langfristig ein Wachstum zu. In der Entwicklungspipeline stecken dem Konzern zufolge bis zu 20 Therapien mit einem Umsatzpotenzial von einer Mrd. USD pro Jahr oder mehr und diese sollten das Wachstum über 2030 hinaus befeuern, erklärte Konzernchef Vasant Narasimhan.
Wachstum bis 2026
Der Arzneimittelhersteller aus Basel stellt bis 2026 weiterhin einen jährlichen Anstieg der Verkaufserlöse um vier Prozent in Aussicht. Umsatzrenner wie etwa das gegen Schuppenflechte eingesetzte Cosentyx, das Herzmedikament Entresto, die Gentherapie Zolgensma zur Behandlung von meist tödlich verlaufendem Muskelschwund (SMA) oder das Brustkrebsmittel Kisqali sollen die Umsatzlücke von geschätzt 8 Mrd. € durch günstigere Generika bis 2026 mehr als ausgleichen.
Im Geschäft mit den patentgeschützten Medikamenten soll die um Sonderfaktoren bereinigte Gewinnmarge im hohen 30%-Bereich gehalten werden. Die Generika-Sparte Sandoz hat Novartis jüngst auf den Prüfstand gestellt. Insgesamt stellt der Konzern seinen Aktionären hohe und weiter steigende Dividenden in Aussicht.