Digitale Zukunft
© BKA/Dunker
Gesundheitsminister Rauch (r.) und Digitalisierungsstaatssekretär Tursky präsentierten ihre Digitalisierungsoffensive.
HEALTH ECONOMY Redaktion 01.12.2023

Digitale Zukunft

Bei der geplanten Gesundheitsreform steht Digitalisierung im Fokus. Jetzt wurden erstmals konkrete Pläne vorgestellt.

••• Von Katrin Grabner

WIEN. Eine nachhaltige und verbesserte medizinische Versorgung und die Entlastung des Gesundheitspersonals – das sind die Ziele einer großangelegten Digitalisierungsoffensive im heimischen Gesundheitssystem. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky (ÖVP) haben nun konkrete Pläne vorgelegt.

Millionen für Offensive

Mit einer jährlichen Investition von 51 Mio. €, aufgeteilt auf Bund, Länder und Sozialversicherung, möchte man das Gesundheitssystem „fit für die Zukunft” machen. Dies entspricht für den Ausbau der Telemedizin insgesamt einem Volumen von 255 Mio. € über die gesamte Finanzausgleichsperiode.

Im Fokus dabei steht die Leitlinie der Gesundheitsreform: digital vor ambulant vor stationär. Dazu zählt laut Tursky ein gelungenes Datenmanagement. Sowohl Patienten als auch Ärzte sollen die Gesundheitsdaten im Überblick haben, um Doppelgleisigkeit zu vermeiden und mehr Zeit für Gespräche zu schaffen. Auch Forschung und Wissenschaft sollen von einer verbesserten Nutzung von Gesundheitsdaten profitieren Konkret sollen einerseits die Gesundheitshotline 1450 sowie das Angebot an Videokonsultationen erweitert werden. Andererseits wird die Diagnosecodierung bei allen niedergelassenen Ärzten verpflichtend, Wahlärzte werden an ELGA und eCard ange­bunden.
Vorangetrieben werden die Digitalisierungsmaßnahmen über die von der Bundeszielsteuerungskommission parallel zum Finanzausgleich erarbeitete eHealth-Strategie. Ein Fokus liegt auf digitalen Gesundheitsanwendungen für chronisch Kranke. Die Schaffung organisatorischer und rechtlicher Rahmenbedingungen für „Apps auf Rezept” sowie ein Pilotprojekt im ersten Halbjahr 2024 sind Teil dieser Strategie.
Rauch ist überzeugt, dass so die Digitalisierung „im Sinne der Patienten” vorangetrieben werden könne, und betont, dass Sicherheit und eine „transparente Verwendung” von Daten „stets oberste Priorität haben”.

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