Digitalisierung als Motor fürs Gesundheitssystem
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HEALTH ECONOMY Redaktion 24.02.2023

Digitalisierung als Motor fürs Gesundheitssystem

Gesundheitsminister Johannes Rauch will mehr Daten, um die Versorgung besser steuern zu können.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/HELSINKI. Digitale Tools können Prozesse vereinfachen und beschleunigen – auch im Gesundheitswesen. Das ist vor allem im Laufe der Pandemie deutlich geworden, hauptsächlich allerdings, weil der Einsatz solcher Tools in dieser Zeit in Österreich noch gefehlt hat. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) möchte die Digitalisierung im Gesundheitswesen nun vorantreiben und Gesundheitsdaten besser nutzen.

Zersplitterte Zuständigkeiten

Noch bis vor weniger als einem Jahr musste laut Rauch die tagesaktuelle Bettenbelegung in den österreichischen Spitälern telefonisch abgefragt werden. Aus Medienberichten der vergangenen drei Jahre weiß man auch, dass aus den Ländern oftmals nur mehrere Monate alte Zahlen geliefert wurden. Der Grund dafür sei die „Zersplitterung der Zuständigkeiten” gewesen. „Die Spitäler sind Landesangelegenheit und damit ist es deren Kompetenz. Und ich bin Bittsteller bei den Landesspitälern”, erklärt der Gesundheitsminister das Ausgangsproblem. Was noch erschwerend hinzukommt: Jedes Bundesland hat ein eigenes IT-System.

Die Elektronische Gesundheitsakte (ELGA), der eImpfpass und das Epidemiologische Meldesystem seien wichtige Schritte in die richtige Richtung, Patientendaten müssen aber noch besser genutzt werden.

Patientennutzen im Fokus

Die Europäische Kommission legte im vergangenen Mai einen Verordnungsvorschlag für Gesundheitsdaten vor – bis Ende des Jahres wollen nun auch Johannes Rauch und Staatssekretär Florian Tursky (ÖVP) einen ersten Fahrplan für die zukünftige Umsetzung der Digitalisierung anlegen. „Mein Ziel ist es, dass jede Österreicherin und jeder Österreicher auf Knopfdruck einen Überblick über seine Gesundheitsdaten hat”, sagt Tursky. Datentransparenz würde außerdem dazu beitragen, den administrativen Aufwand der Ärzteschaft zu reduzieren.

Anfang Februar reisten Rauch und Tursky in das Best Practice-Land Finnland. Über bilaterale politische Gespräche und Besuche von auf digitale Gesundheit spezialisierten Einrichtungen wurden Impulse gesammelt.

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