WIEN. Die individuelle Prävention hält Einzug ins Versicherungswesen. Der Versicherungsriese Uniqa bietet rund 200.000 seiner Kunden eine Analyse des Erbguts an, die beispielsweise Aufschluss über Nahrungsmittelverträglichkeiten, die Aufnahmefähigkeit von Nährstoffen oder den Kalorienverbrauch gibt. Gedacht sei die Initiative als Gesundheitsvorsorge, sagte Vorstand Peter Humer. Insgesamt werden bei dem Test 40 Gene auf Defekte und Variationen untersucht – das reicht von der Erbanlage, Schwermetalle abzubauen, über die Tendenz zum Jojo-Effekt oder den Vitamin-D-Bedarf bis zur Wahrscheinlichkeit einer Alkoholabhängigkeit.
Genetik erleichtert Therapie
„Die berühmte Lebensmittelpyramide stimmt nicht mehr”, erklärte der Genetiker Daniel Wallerstorfer bei der Medienpräsentation in seinem Unternehmen Novogenia in Eugendorf. So gebe es etwa Menschen, die Fett ihn großen Mengen zu sich nehmen können, ohne dabei an Gewicht zuzulegen, während bei anderen die Kilos nur so raufsteigen. Umgekehrt würden Menschen bei exakt dem gleichen Trainingsprogramm ganz unterschiedlich abnehmen – die Differenz reiche bis zum Dreifachen. Entsprechend könne man dann Therapien ansetzen.