••• Von Katrin Grabner
WIEN. Mit Ende 2024 läuft die Finanzierung für die Community Nursing-Projekte seitens der EU nach drei Jahren aus. Ausgebildete Pflegekräfte haben so bis jetzt Familien zu Hause unterstützt sowie Gemeinden bei der Erstellung von Gesundheitskonzepten beraten.
Brüssel stellte 54,2 Mio. € für den Zeitraum 2022-2024 zur Verfügung, nun ist Community Nursing eine weitere Leistung im Pflegefonds. Die Bundesländer können entscheiden, wieviel Geld investiert wird. Was mit bestehenden Projekten passiert, war laut dem Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) lange nicht klar. Nun gibt es Lösungen.
Klare Abstriche
Sieben von neun Ländern gehen neue Wege: Im Burgenland soll das Community Nursing in das geplante Pflegestützpunkte-Modell integriert werden. Geplant sind Standorte in 71 Gemeinden, die Hauskrankenpflege, betreutes Wohnen und Seniorentagesbetreuung sowie Pflege- und Sozialberatung übernehmen sollen. Auch in Kärnten wird 2025 der Fokus auf Case und Care Management und weniger auf Präventionsarbeit gelegt.
In Salzburg konnten die Gemeinden eine Fortführung der Projekte beantragen. Allerdings müssen sie knapp 45% der Kosten selbst finanzieren. Nun muss entschieden werden, ob Stunden reduziert werden oder Geld investiert wird. Ähnlich ist es in der Steiermark; dort gab es einen neuen Fördercall für alle Gemeinden mit einer 60:40-Finanzierung – 60% übernimmt das Land, 40% müssen die Gemeinden stemmen.
In Oberösterreich läuft das Community Nursing 2025 über die Sozialhilfeverbände, die für die Umsetzung Geld bekommen. Laut ÖGKV sind das im Moment drei Verbände, allerdings gibt es kein spezielles Aufgabenprofil. In Wien wurden die Community Nurses bisher durch das Fonds Soziales Wien (FSW)-Tochterunternehmen Pflege- und Betreuungsdienste umgesetzt. Nun hat man sich dazu entschieden, sie ab Jänner 2025 als zusätzliches Team in das FSW-KundInnenservice und in das bestehende Beratungsangebot einzugliedern.
Entgegengesetzte Richtung
Mit einer „Low-Budget”-Version müssen sich ab 2025 laut ÖGKV die Tiroler zufriedengeben – das bisher breite Angebot der Community Nurses wird auf präventive Seniorenberatung reduziert. Alle bestehenden Projekte sind aufgelöst, extra Projekte müssten von den Gemeinden selbst finanziert werden. Vorarlberg und Niederösterreich sind die einzigen Bundesländer, die die bestehenden Projekte 1:1 übernehmen, in Niederösterreich für zwei Jahre. In Vorarlberg möchte man 2025 außerdem ein Rollen- und Aufgabenprofil erarbeiten.