Eine Berg- und Talfahrt
© GlaxoSmithKline
Der britische Pharmakonzern GSK meldete positive Zahlen für 2015.
HEALTH ECONOMY 12.02.2016

Eine Berg- und Talfahrt

GlaxoSmithKline vermeldet einen Umsatzzuwachs, AstraZeneca sowie Merck & Co hingegen klagen über Einbrüche.

LONDON/WASHINGTON. Ein Aufwärts- und zwei Abwärts-Trends zeichnen sich derzeit in der internationalen Pharmabranche bei der Präsentation der Jahresergebnisse für 2015 ab.

Neue Medikamente kurbeln die Geschäfte des größten britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline an. Im vierten Quartal 2015 stieg der Umsatz um zwei Prozent auf 6,3 Mrd. £ (8,3 Mrd. €) und übertraf damit die Analystenschätzungen. Sinkende Erlöse mit dem schon älteren Atemwegspräparat Advair wurden wettgemacht durch neue Arzneien wie die HIV-Medikamente Tivicay und Triumeq sowie die Lungenmittel Breo und Anoro. Der operative Gewinn je Aktie fiel zwar um 34 Prozent geringer aus als vor Jahresfrist, er lag aber ebenfalls höher als erwartet. 2016 soll das Ergebnis aber wieder zulegen. In den vergangenen Jahren hatten GSK günstigere Nachahmermedikamente sowie ein Korruptionsskandal in China zugesetzt. Zur Stabilisierung der Geschäfte hatte der Konzern das Engagement im Bereich rezeptfreie Gesundheitsprodukte verstärkt, in dem Glaxo mit dem Schweizer Partner Novartis zusammenarbeitet.

Patentverlust steht an

Der anstehende Patentverlust seines umsatzstärksten Medikaments setzt hingegen dem Pharmakonzern AstraZeneca zu. Für dieses Jahr sei deshalb mit einem Rückgang von Umsatz und Gewinn je Aktie im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zu rechnen, teilte das britisch-schwedische Unternehmen mit: Im Mai verliert der Cholesterinsenker Crestor, mit dem AstraZeneca 2015 gut 5 Mrd. USD (4,6 Mrd. €) umsetzen konnte, im wichtigen Pharmamarkt USA seinen Patentschutz. Dann droht starke Konkurrenz von günstigeren Nachahmermedikamenten.

Der starke Dollar wiederum nage am Geschäft des US-Pharmakonzerns Merck & Co, teilte das Unternehmen mit. Für das vierte Quartal 2015 wies das Management unlängst deswegen einen überraschend hohen Umsatzrückgang von 2,5 Prozent auf 10,2 Mrd. USD (9,3 Mrd. €) aus. Hinzu kamen rückläufige Geschäfte mit dem Diabetesmittel Januvia und dem Arthritispräparat Remicade. (red)

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