Elga-Ausbau fix
© BKA/Regina Aigner
Präsentierten die Einigung über die E-Medikation: Beate Hartinger-Klein, Alexander Biach und Gerhard Kobinger (v.l.).
HEALTH ECONOMY Karina Schriebl 02.03.2018

Elga-Ausbau fix

Bund, Kassen und Ärzte haben sich über die Finanzierung der E-Medikation geeinigt. Jetzt gab es den Startschuss.

••• Von Karina Schriebl

WIEN. Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger und die Ärztekammer haben einen Vertrag zur Einführung der E-Medikation unterzeichnet. Damit werden den Ärzten ihre Investitionen und die laufenden Wartungskosten ersetzt. Der Bund stellt dafür 10 Mio. € zur Verfügung. Mit der Apothekerkammer wird ein entsprechender Vertrag noch verhandelt.

Wechselwirkungen stoppen

Bei der Präsentation zeigten sich alle Beteiligten am Dienstag hochzufrieden. Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) und Hauptverbands-Chef Alexander Biach sprachen unisono von einem „Meilenstein” in der Gesundheitspolitik. Auch Ärztekammer-Vizepräsident Johannes Steinhart strich den „konstruktiven Ductus” hervor und freute sich, dass es gemeinsam gelungen sei, dieses Projekt zu realisieren.

Bei der E-Medikation handelt es sich um eine Funktion der elektronischen Gesundheitsakte ELGA, mit der für jeden Patienten die von den Vertragsärzten verordneten und von den Apotheken abgegebenen Medikamente ein Jahr lang gespeichert werden. Das gilt auch für rezeptfreie Arzneien, die wechselwirkungsrelevant sind. Die Teilnahme ist freiwillig, eine Abmeldung ist jederzeit möglich; damit sollen Doppelverordnungen und Wechselwirkungen vermieden und damit die Patientensicherheit erhöht werden.
Nach einem Probebetrieb in Deutschlandsberg läuft die E-Medikation seit Jahresbeginn in Vorarlberg. Wie der stellvertretende Hauptverbandsvize Volker Schörghofer erläuterte, arbeiten derzeit bereits 307 Vertragsärzte sowie 37 Apotheken damit. Im Mai soll die Steiermark dazukommen, und in den nächsten eineinhalb Jahren soll das System in ganz Österreich ausgerollt werden. Den Abschluss bildet Wien im September 2019.
Alle Ärzte, die mit dem System arbeiten, auch die Wahlärzte, bekommen ebenso wie die Apotheker als Investitionsabgeltung 1.314 €. Dazu gibt es für die Vertragsärzte 20 € pro Monat zur Abgeltung der Wartungskosten. Voraussetzung dafür ist eine integrierte Software. Bis Mitte 2018 sollen Rahmenbedingungen für weitere Services erarbeitet werden.

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