EMA: Jetzt ist Lobbying gefragt
HEALTH ECONOMY Martin Rümmele 01.07.2016

EMA: Jetzt ist Lobbying gefragt

Hört man sich in der Pharmabranche um, gilt Wien als heißer Insidertip für den neuen Standort der EU-Arzneimittelbehörde EMA, die beim EU-Austritt Englands London verlassen wird. Und mit ihr 800 hochkarätige Experten und Hunderte Pharma­lobbyisten. Für Österreich wäre das ein enormer Gewinn – in mehrfacher Hinsicht.
Österreich hat mit dem Rahmenpharmavertrag zwischen Industrie und Kassen europaweit für Furore gesorgt und wird zur Nachahmung empfohlen; das würde die Industrie am Standort stärken, weitere Forschungseinrichtungen herbringen und gleichzeitig auch die Krankenkassen in den Verhandlungen mit der Branche stärken.
Es dürfte kein Zufall sein, dass Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser erst vor wenigen Tagen mit einigen Ländern eine intensive Zusammenarbeit vereinbart hat im Hinblick auf ein gemeinsamens Vorgehen gegenüber hohen Preisforderungen der Industrie; auch hier könnte die Beerbung der EMA helfen.
Bei all den hausgemachten Problemen hat Österreichs Gesundheitswesen zudem die Wirtschaftskrise der vergangenen Jahre deutlich besser überstanden als die Systeme in anderen Ländern; hier wiederum könnte man also Beispiel geben in Sachen Gesundheitspolitik.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL