Erfolgreiche Ambulanz
© Richard Tanzer
Positive Bilanz: Die Therapeuten Rusnov und Daimel sowie WGKK-Obfrau Reischl.
HEALTH ECONOMY Redaktion 01.04.2016

Erfolgreiche Ambulanz

In Wien wurde vor einem Jahr eine psychotherapeutische Ambulanz gegründet. Nun wurde eine erste Bilanz gezogen.

WIEN. Seit einem Jahr gibt es nun eine ambulante Einrichtung der Kassen, um Menschen den Zugang zur Psychotherapie zu erleichtern und der Unterversorgung in Wien entgegenzuwirken: die Psychotherapeutische Ambulanz (pta) des Österreichischen Arbeitskreises für Gruppentherapie und Gruppendynamik (ÖAGG). Sie wurde in Zusammenarbeit mit der Wiener Gebietskrankenkasse und der Pensionsversicherungsanstalt gegründet, um Menschen zu erreichen, die am freien Markt aufgrund zu hoher Kosten und langer Wartezeiten auf Kassenplätze bis dahin keine Psychotherapie bekommen konnten.

Die sich verschärfenden Bedingungen am Arbeitsmarkt, der familiäre Druck, dem viele ausgesetzt sind, und die langen Wartezeiten auf wirksame Hilfe ließen den ÖAGG das Gespräch mit der WGKK suchen. Generalsekretärin Maria-Anna Pleischl: „Mit der Psychotherapie als Präventionsmaßnahme werden etwa Langzeitkrankenstände oder die Chronifizierung psychischer Störungen vermieden. Fragen und Probleme, die sich durch die fallweise notwendige Umschulung auf neue Berufe ergeben, werden aufgearbeitet und individuell in den Griff bekommen.”

Breites Team

Ein Team von 25 Psychotherapeuten auf Honorarbasis, acht angestellten Mitarbeitern, davon zwei Psychologen, und einem Konsiliarpsychiater kümmern sich um die 400 Patienten aus dem Rehabilitationsprogramm in laufenden Gruppenpsychotherapien. Das Case Management, das Menschen mit psychischen Problemen helfen soll, wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen anstatt in Frühpension zu gehen, hat die WGKK vor eine große Herausforderung gestellt. Nun zog WGKK-Obfrau Ingrid Reischl aber eine durchwegs positive Bilanz: „Es hat sich herausgestellt, dass es einen enormen Bedarf an ambulanten psychotherapeutischen Behandlungen gibt. Die Probleme, mit denen die Menschen zu kämpfen haben, reichen von Angstzuständen und Depressionen bis hin zu unterschiedlichsten Persönlichkeits­störungen. Die WGKK hat mit einem Schlag 500 Therapieplätze geschaffen.” Bei Vollauslastung entsteht der WGKK ein jährlicher Aufwand von rund zwei Mio. €. (red)

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