Erfolgreiche Rezepte
© Dietmar Stiplovsek
Portraits Die Gesundheitsbranche gilt als Wachstumsmarkt der Zukunft; gleichzeitig belastet sie öffentliche Haushalte. Martin Rümmele sprach für sein Buch (siehe unten) mit den Akteuren. Teil 2: Susana Niedan-Feichtinger, Adler Pharma.
HEALTH ECONOMY Redaktion 02.09.2016

Erfolgreiche Rezepte

Neues Buch zur Gesundheitswirtschaft zeigt Portraits von Unternehmern. „Gesunde Ideen” im medianet-Vorabdruck – Teil 2: Adler Pharma.

ZELL AM SEE. Die Geschichte der Salzburger Adler Pharma ist eine Erfolgsstory: Vor 16 Jahren wurde das Unternehmen aus einer Apotheke mit zwei Beschäftigten gegründet: Der Adler Apotheke in Zell am See. Sie sei als Apothekerin mit dem Thema Schüßler Salze privat in Kontakt gekommen und war davon fasziniert, erzählt Firmengründerin Susana Niedan-Feichtinger. Also machte sie Ende der 90er-Jahre eine entsprechende Schüßler-Ausbildung und bot einer deutschen Firma an, den Österreichvertrieb aufzubauen.

Begeisterung als Antrieb

Wirklich verstanden hat den Schritt niemand, sagt sie. Auch dass der Schritt mit komplementärmedizinischen Produkten wirtschaftlich erfolgreich sein könnte, glaubten nur wenige. Doch schon nach zwei Jahren und viel Kontakt mit Apotheken war das Unternehmen extrem erfolgreich. „Es wurde mir empfohlen, das von der Apotheke zu trennen und als eigenes Unternehmen zu führen”, beschreibt die Geschäftsführerin die Geburtsstunde. Die machte die Konzessionsprüfung. „Das war kein geplantes Geschäft mit Budget und so weiter. Es entstand aus einer Begeisterung heraus über etwas, das es im Apothekenbereich nicht gibt und von dessen Heilweise ich fasziniert war. Wir haben für Apotheker Vorträge gemacht und Seminare, und sie haben es uns geglaubt und verwendet.”

Niedan-Feichtinger: „Die Schüßler Salze wurden von uns vor allem im Hinblick auf Gesundheitsberatungen in den Apotheken positioniert. Dadurch war es möglich, Schüßler Salze als neue Produktschiene nachhaltig in den Apotheken implementieren.” Die Unternehmerin und ihr Mann schrieben mehr als 30 Bücher und machten das Heilsystem der Schüßler Salze verständlich. Und sie legte selbst Hand an: „Das war Pionierarbeit. Ich habe überall mitgeholfen, verpackt, etikettiert und so weiter.” In der Folge nabelte sich die Adler Pharma vom bisherigen Partner ab und stellte Produktion und Vertrieb auf eigene Beine.
Heute hat das Unternehmen zwei Produktionsstandorte: ­Einen in ihrem Stammhaus in Zell am See und seit 2010 auch einen in Bruck an der Großglocknerstraße. An diesem werden die Schüßler Salze erzeugt und der gesamte Vertrieb abgewickelt. Im Stammhaus, in Zell am See Schüttdorf, wird Kosmetik erzeugt und befindet sich die Verwaltung. Insgesamt sind heute 50 Mitarbeiter an beiden Standorten beschäftigt, zusätzlich besuchen sechs Außendienstmitarbeiter die österreichischen und deutschen Apotheken.
Adler Pharma habe sich von Anfang als Partner für Apotheken definiert. Alle Produkte waren exklusiv den Apotheken vorbehalten, zusätzlich sind heute auch Arzneimittelgroßhändler Kunden des Unternehmens. In Österreich ist das Unternehmen Marktführer im Bereich Schüßler Salze. Die Internationalisierung war schon immer ein angestrebtes Ziel des Unternehmens, und so ist Adler Pharma seit 2006 in Deutschland und seit 2014 in der Schweiz auf dem Markt.

Breit aufgestellt

Ein weiterer wichtiger Erfolgs­aspekt bei Adler Pharma ist die Entwicklung von Produkten zur Erweiterung der Möglichkeiten der Heilweise von Schüßler. Damit ist die Spezialisierung auf Produkte gemeint, die mit Schüßler Salzen kombinierbar sind. Dazu gehören vor allem sechs Komplexmittel mit je sechs Schüßler Salzen in einer Tablette. Die Anwendung sei dabei abgestimmt auf verschiedene Lebenssituationen. Neben den 33 verschiedenen Schüßler Salzen gibt es auch eine breite Produktpalette zur äußeren Anwendung mit hoch verdünnten Mineralstoffen; sie werden nach eigenen Rezepturen hergestellt. Außerdem wurden zwölf Nährstoffkombinationen zur ernährungsphysiologischen Ergänzung zu Schüßler Anwendungen im Markt etabliert.

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