••• Von Katrin Grabner
INDIANAPOLIS/KOPENHAGEN/LONDON. Wer Medikamente zur Behandlung von Diabetes herstellt, kann sich derzeit über ein gutes Geschäft freuen. Das sieht man sowohl an den Jahresprognosen des US-Pharmakonzerns Eli Lilly sowie jener des dänischen Insulinherstellers Novo Nordisk. In der Branche ließen außerdem Krebsmedikamente sowie diverse Impfstoffe die Ergebnisse im ersten Quartal ansteigen.
Diabetes als Treiber
In den USA steigt die Nachfrage nach Diabetes-Medikamenten. Novo Nordisk erhöhte deshalb seine Jahresprognosen für 2023 und erwartet nun, dass der Umsatz in diesem Jahr währungsbereinigt um 24 bis 30% statt 13 bis 19% zulegen wird. Beim operativen Ergebnis wird sogar ein Plus von bis zu 34% erwartet.
Ähnlich sieht es beim US-Konzern Eli Lilly aus. Die Umsatzprognose wurde von zuvor 30,3 bis 30,8 Mrd. USD auf 31,2 bis 31,7 Mrd. USD angehoben. Grund dafür ist ein Diabetes-Medikament, dass dem Unternehmen in Q1 einen Umsatz von 568,5 Mio. USD einbrachte.
Impfstoffe legen zu
Eine bessere Jahresprognose als erwartet findet sich auch beim US-amerikanischen Merck & Co., dass dank einer großen Nachfrage beim HPV-Impfstoff seine Umsatzprognose für 2023 von bis zu 58,7 Mrd. USD auf bis zu 58,9 Mrd. USD anhob. Ein gutes Impfgeschäft in Q1 ließ auch den Umsatz des französischen Pharmakonzerns Sanofi sowie jenen des britischen Unternehmens GSK wachsen. Bei Sanofi kletterte der Umsatz um knapp sechs Prozent auf 10,2 Mrd. €, bei GSK währungsbereinigt um acht Prozent auf rund 7 Mrd. £.
In der Schweiz freut sich Novartis wiederum über ein gutes erstes Quartal, in dem der Umsatz unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen um 8% auf 11,8 Mrd. € anstieg. Das Unternehmen hebt deshalb seine Prognose für 2023 um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag.
Corona bremst weiter
Ein nach wie vor rückläufiges Geschäft bei Covid-Produkten drückt die Zahlen bei AstraZeneca, in Q1 gingen fast eineinhalb Mrd. USD Erlös verloren. Das Covid-Geschäft machte auch Pfizer zu schaffen, der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 29% auf fast 18,3 Mrd. USD. Beim Schweizer Branchenkollegen Roche erwartet man bei den Verkäufen im Covid-Bereich einen Rückgang von rund 5 Mrd. CHF, die Jahresprognose bleibt gleich – der Umsatz soll um einen niedrigen einstelligen Prozentbetrag schrumpfen.
US-Konzern Johnson & Johnson erhofft sich indessen Einnahmen von bis zu 3,5 Mrd. USD durch den geplanten Börsengang seines Geschäfts mit rezeptfreien Produkten.