Forschung im Fokus
© Boehringer Ingelheim
Boehringer Ingelheim präsentierte das Jahresergebnis für 2021 und einen Ausblick für 2022.
HEALTH ECONOMY Redaktion 08.04.2022

Forschung im Fokus

Pharmakonzern Boehringer Ingelheim erwartet leichten Gewinnrückgang aufgrund hoher Forschungsausgaben.

••• Von Katrin Grabner

WIEN / INGELHEIM. Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim will seine Forschungsausgaben auf ein neues Rekordniveau steigern und auch Investitionen erhöhen. Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren weit über 7 Mrd. € in die Produktion investiert werden, in die Forschungspipeline sollen im gleichen Zeitraum mehr als 25 Mrd. € fließen. Für die geplante neue Anlage in Bruck an der Leitha werden 1,2 Mrd. € investiert (siehe unten).

Sorge wegen Corona und Krieg

Aufgrund der verstärkten Investitionen in Forschung und Entwicklung rechnet Boehringer für 2022 mit einem leicht geringeren Betriebsergebnis. Die Erlöse des Konzerns dürften, bereinigt um Währungs- und Sondereffekte, leicht zulegen. Für Unsicherheit sorgen die anhaltende Corona-pandemie, die Unterbrechungen der weltweiten Lieferketten, die geopolitischen Spannungen in Europa und ein schwieriger werdendes Industrieumfeld.

Im vergangenen Jahr kletterte der Umsatz des Familienunternehmens um mehr als fünf Prozent auf 20,4 Mrd. €. 2021 gab Boehringer mit 4,1 Mrd. € – im Vorjahr waren es 3,7 Mrd. € – so viel Geld wie noch nie für Forschung und Entwicklung in seiner 137-jährigen Firmengeschichte aus. Dabei kamen Boehringer Ingelheim deutliche Zuwächse bei seinem Diabetesmittel Jardiance und dem Lungenmedikament Ofev zugute. Aber auch die Umsätze mit Tierarzneien zogen deutlich an – vor allem im Haustierbereich –, während das Nutztiergeschäft wegen der Afrikanischen Schweinepest nur mäßig wuchs. Dank starker Nachfrage baute Boehringer Ingelheim auch den Umsatz im biopharmazeutischen Auftragskundengeschäft kräftig aus. Unter dem Strich verdiente der Konzern im vergangenen Jahr 3,4 Mrd. €, ein Plus von gut elf Prozent.

Starkes Plus in Wien

In der von Wien aus gesteuerten RCV-Region (Regional Center Vienna) hat der Konzern ein deutliches Wachstum sowohl im Bereich Humanpharma als auch in der Tiergesundheit erzielt. Die Gesamterlöse stiegen um 6,0% auf 1,15 Mrd. €. Ende Dezember hatte das Unternehmen in der Region insgesamt 5.019 Beschäftigte, 3.088 davon in Österreich.

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