Gefährliche Resistenzen
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Drei Viertel aller Infektionen wurden in Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen festgestellt.
HEALTH ECONOMY Redaktion 09.11.2018

Gefährliche Resistenzen

Antibiotika-resistente Bakterien verursachen europaweit jährlich über 33.000 Todesfälle, allein in Österreich 276, rechnen Experten vor.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Gesundheitsexperten kommen nach der Auswertung von Daten, die unter anderem ein europäisches Netzwerk zur Beobachtung antimikrobieller Resistenzen (EARS-Net) erhoben hatte, zu erschreckenden Ergebnissen. Die Zahl von Infektionen sei europaweit seit 2007 gestiegen, zwischen einzelnen Ländern gebe es teils erhebliche Unterschiede, berichtet die internationale Forschergruppe im Fachblatt The Lancet Infectious Diseases.

Schwer erkennbar

Bei Patienten, die sich mit resistenten Keimen infizieren, schlagen entsprechende Antibiotika nicht an. Teils werden noch wirksame Antibiotika auch zu spät verabreicht, weil die Resistenzen nicht frühzeitig genug erkannt werden. Auch an sich harmlose Infektionen können dann schwer, schlimmstenfalls tödlich, verlaufen.

2015 traten knapp 672.000 Infektionen mit den untersuchten Bakterien auf, 33.110 Menschen starben daran. Etwa drei Viertel der Erkrankungen mit antibiotikaresistenten Keimen wurden in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems festgestellt, berichten die Forscher. Die EU-Kommission hat einen entsprechenden Aktionsplan beschlossen.

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