Gefälschte Pens
Symbolbild © Panthermedia.net/Yuri Arcurs
Laut Bundeskriminalamt kann die Anwendung von gefälschten Abnehmmitteln lebensgefährlich sein.
HEALTH ECONOMY Redaktion 27.10.2023

Gefälschte Pens

In Österreich sind erstmals gefälschte „Abnehmspritzen” aufgetaucht. Eine Frau musste deshalb ins Spital.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/SALZBURG. Das Geschäft mit sogenannten Abnehmspritzen boomt – mittlerweile auch am Schwarzmarkt. Immer mehr gefälschte und bzw. oder gestohlene Spritzen tauchten in den vergangenen Wochen auf – laut der Europäischen Arzneimittelbehörde in 14 Ländern weltweit. Auch in Österreich, wo eine Salzburgerin wegen eines gefälschten Präparats sogar im Krankenhaus behandelt werden musste.

Mehrere Betroffene

Die betroffene Salzburgerin hatte die gefälschte Spritze bei einem Salzburger Schönheitschirurgen als Abnehmmittel verkauft bekommen. Die Anwendung führte bei ihr zu schweren gesundheitlichen Problemen. Inzwischen ist die 31-Jährige wieder zu Hause, hat aber rechtliche Schritte eingeleitet. Laut ihrer Anwältin müsse außerdem noch geklärt werden, ob Dauerschäden entstanden sind.

Laut Bundeskriminalamt gibt es in Österreich „mehrere Betroffene”. Demnach ist es „nach der Anwendung gefälschter Produkte bereits zu Gesundheitsgefährdungen gekommen, die ohne sofortige ärztliche Behandlung zum Tode hätten führen können”. Die betroffene Charge wurden von den Personen bei dem in Österreich ansässigen Arzt bezogen, hieß es seitens der Ermittler.

Österreichische Quelle

Diese und möglicherweise weitere Fälschungen sollen außerdem von einer Vertriebsquelle aus Österreich stammen. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand könnten noch Bestände der betroffenen Charge im Umlauf sein beziehungsweise durch andere Ärzte ebenfalls über diesen Weg bezogen worden sein”, warnte das Bundeskriminalamt. Da eine Überprüfung von selbst besorgten Spritzen aus unseriösen Quellen nicht möglich ist, sollten diese entsorgt werden. Sollte das Arzneimittel von einem Arzt bezogen worden sein, sollten Betroffene umgehend mit diesem Kontakt aufnehmen, betont das Bundeskriminalamt.

Beim gefälschten Pen ist das „blau” dunkler als beim Original. Auch das Sichtfenster ist bei der Fälschung komplett durchsichtig, beim Original mit grauer Farbe umkleidet. Hinweise hinsichtlich nicht über Apotheken bezogene Arzneimittel sollen gemeldet werden.

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