Gegen Fake News
© APA/AFP/Lionel Bonaventure
Ein neues Label soll verlässliche Gesundheitsinfos auf YouTube markieren und ihnen mehr Reichweite verschaffen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 28.10.2022

Gegen Fake News

YouTube geht gegen falsche Gesundheitsinformationen vor. Verlässliche Quellen werden ab 2023 markiert.

••• Von Katrin Grabner

BERLIN/MOUNTAIN VIEW. Verzerrte Wahrheiten, ungenaue Informationen und erfundene Nachrichten – das Video-Portal YouTube stand vor allem seit Beginn der Coronapandemie immer wieder in der Kritik, Vertreibern von Fake News und Falschinformationen eine Plattform zu bieten. Eine neue Funktion soll zuverlässige Gesundheitsinformationen in auf YouTube hochgeladenen Videos nun markieren.

Vertrauenswürdige Quellen

Die Video-Plattform von Google führt voraussichtlich mit 2023 das sogenannte „Health Label” ein, eine Markierung für verlässliche Quellen zu Gesundheitsthemen. Deutschland ist dabei das erste Land, wo diese Funktion erprobt wird. Mit dem „Infobereich” wolle man eine bessere Einordnung der Herkunft der gesundheitsbezogenen Inhalte ermöglichen, kündigte YouTube-Manager Garth Graham, Global Head of YouTube Health, an. Gut so, denn: Die Europäische Kommission hatte bereits im Sommer 2020 in einer Kampagne zur Bekämpfung von Desinformation im Zusammenhang mit dem Thema Coronapandemie auf Fehlinformationen auf YouTube hingewiesen.

Um vertrauenswürdige Quellen zu finden, richte man sich nach den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) validierten inhaltlichen Kriterien der US-Nichtregierungsorganisation National Academy of Medicine (NAM). „Insgesamt bietet YouTube Health großes Potenzial, um den Menschen in Deutschland zu helfen, Inhalte aus zuverlässigen Gesundheitsquellen auf YouTube leichter zu finden und zuverlässig nutzen zu können”, betonte Graham.

Mehr Reichweite

Beiträge mit der Markierung sollen in den Suchergebnissen im Bereich mit gesundheitsbezogenen Inhalten hervorgehoben werden, wenn Nutzer nach Gesundheitsthemen suchen, was zu einer größeren Reichweite führen könnte. Gesundheitseinrichtungen, Bildungseinrichtungen, Gesundheitsämter, staatliche Organisationen und medizinische Fachzeitschriften, die in das Programm aufgenommen werden wollen, können sich vom 27. Oktober an für die Aufnahme in das Programm bewerben.

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