Gesundheitsausgaben steigen rasant an
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HEALTH ECONOMY Redaktion 26.08.2022

Gesundheitsausgaben steigen rasant an

Die Pandemie treibt die Ausgaben für Gesundheit auf den Rekordanteil am BIP von 12,2 Prozent.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Coronapandemie hat die heimischen Gesundheitsausgaben kräftig ansteigen lassen. Der BIP-Anteil der laufenden Gesundheitsausgaben stieg 2021 um 0,7 Prozentpunkte auf 12,2%. In absoluten Zahlen sind das 49,024 Mrd. € – ein Rekord­anstieg von 12,6%. Die Gesundheitsausgaben machen damit 26% der Sozialleistungen aus. Die gesamten Gesundheitsausgaben lagen sogar bei 52,1 Mrd. €, berichtet die Statistik Austria.

Investitionen gesunken

Seit 2005 haben sich die laufenden Gesundheitsausgaben damit nahezu verdoppelt. Gestiegen ist durch die Pandemie auch der Anteil der öffentlichen Gesundheitsausgaben – um 2,2 Prozentpunkte auf 78,6%. Der Privatanteil ist entsprechend zurückgegangen – obwohl er in absoluten Zahlen auch leicht von 10,2 auf 10,5 Mrd. € angewachsen ist. Rückläufig waren hingegen die öffentlichen Investitionen im Gesundheitsbereich: Sie gingen von 1,625 Mrd. € im Jahr 2020 auf 1,596 im Vorjahr zurück.

Die gesamten Sozialausgaben sind 2021 um 2,3% gegenüber dem Vorjahr gestiegen und erreichten nach vorläufigen Berechnungen der Statistik Austria mit rund 132 Mrd. € einen neuen Höchststand. Da das Wirtschaftswachstum aber deutlich stärker als 2020 ausfiel, sank jedoch die Sozialquote, der Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 34,1 auf 32,8%. „Im zweiten Coronajahr flossen Ausgaben in der Höhe von knapp einem Drittel der österreichischen Wirtschaftsleistung in Soziales”, erläuterte Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria, in einer Aussendung. Obwohl die Sozialquote im Vorjahr zurückging, lag sie mit 32,8% immer noch auf einem wesentlich höheren Niveau als in den Jahren davor. Zum Vergleich: In der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 hatte die Sozialquote 29,6% betragen, im Jahr 2019 waren es 29,3%.
Im österreichischen Sozialsystem überwiegen die Leistungen an Personen im Pensionsalter: Für Alterspensionen, Ruhegenussleistungen, Betriebspensionen sowie Betreuungs- und Pflegeleistungen wurden 43% der Sozialleistungen insgesamt aufgewendet.

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