Graz kümmert sich
© Stadt Graz/Foto Fischer
In der Grazer Annenstraße können Menschen kostenlos und ohne E-Card bestimmte Gesundheitsangebote nutzen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 08.09.2023

Graz kümmert sich

Eine neue Anlaufstelle soll sozial benachteiligten Menschen in Graz helfen, sich im Gesundheitswesen zurechtzufinden.

••• Von Katrin Grabner

GRAZ. In dieser Woche ist die Grazer „Gesundheitsdrehscheibe” an den Start gegangen. In der Annenstraße sollen – vor allem sozial benachteiligte – Menschen von nun an niederschwellig an wichtige Gesundheitsinformationen gelangen sowie kostenlose physio- und psychotherapeutische Unterstützung bekommen.

Überforderung vermeiden

„Die Gesundheitsdrehscheibe baut soziale und sprachliche Hürden ab und ermöglicht einen gleichberechtigten Zugang zu den Gesundheitsangeboten”, betont der Grazer Gesundheitsstradtrat Robert Krotzer (KPÖ). Er habe sich gemeinsam mit der Leiterin des Grazer Gesundheitsamts, Eva Winter, vor ein paar Jahren in Hamburg vom dortigen „Gesundheitskiosk” inspirieren lassen.

Ziel der neuen Gesundheitsdrehscheibe ist es, Menschen abzuholen, bevor sie überfordert sind und gar nicht mehr in das Gesundheitswesen finden. Besonders sprachliche Barrieren würden oft den Zugang zur medizinischen Versorgung erschweren.
„Hier will die Gesundheitsdrehscheibe ansetzen und unterstützend tätig werden”, erklärt Christoph Pammer, der Leiter der – in Österreich einzigartigen – Gesundheitsdrehscheibe in der Annenstraße 28.
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Anlaufstelle bieten Hilfe beim Zugang zur medizinischen Versorgung, unterstützen beim Management chronischer Erkrankungen, bieten Beratung und Informationen zur persönlichen Gesundheitsvorsorge und können auch den Kontakt zu anderen Einrichtungen und Anbietern der Gesundheits- und Krankenversorgung herstellen.

Umfassende Betreuung

Ein multiprofessionales Team inklusive vier Community Nurses berät und therapiert. Laut Pammer können Klienten und Klientinnen mit multiplen Problemlagen vier bis sechs Monate betreut werden und auch Physio- und Psychotherapie in Anspruch nehmen. Die Angebote, die von persönlicher Beratung, über Therapiestunden bis zu breiten Informationsveranstaltungen reichen, sind kostenlos und können ohne Vorlage einer E-Card erfolgen, wurde betont.

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