WIEN/WASHINGTON. 35% der Frauen sterben weltweit an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dieses Problem wird wissenschaftlich zu wenig untersucht. Bei Betroffenen werden die Krankheiten zu selten diagnostiziert und zu wenig effektiv behandelt. Dies stellen 17 internationale Experten im ersten globalen Bericht zum Thema „Frauen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen” fest, der am Montag bei der Jahrestagung des American College of Cardiology (ACC) vorgestellt wurde.
Der Report wurde in der britischen Medizin-Fachzeitschrift The Lancet von einem Expertengremium des Magazins publiziert und betont die Bedeutung des Problems. Er fordert ein entschiedenes Gegensteuern, um die Gesundheitssituation vieler benachteiligter Frauen zu verbessern. „Bei jungen Frauen steigt die Herz-Kreislauf-Mortalität an”, schreiben die Fachleute. Zwar hat seit 1990 die Häufigkeit von Herzinfarkt, Schlaganfall und ähnlichen Leiden unter den Frauen weltweit um 4,3 Prozent abgenommen; doch das betraf vor allem die reichsten Staaten der Welt in Asien und im pazifischen Raum. (red)