••• Von Martin Rümmele
GRAZ. In Anbetracht der zunehmenden Herausforderungen, vor denen das Gesundheitssystem steht, wird die Notwendigkeit einer effektiven Patientenlenkung immer dringlicher. Die Gesundheit der Bevölkerung nachhaltig zu fördern – das ist auch für den Wirtschaftsstandort wichtig. Der neue Leitfaden „Wohin mit welcher Krankheit?” soll unterstützen, die richtige Entscheidung zu treffen, wenn sich Krankheitssymptome bemerkbar machen. Entwickelt wurde er in Steiermark von Stakeholdern im System; österreichweit gibt es diese Bundesländerlösung noch nicht.
Spitäler stark frequentiert
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Patienten in den steirischen Spitalsambulanzen um 18,7% gestiegen, wodurch es hier oft zu Überlastungen kommt. Umso dringender sind Maßnahmen zur Lenkung von Patientenströmen, um vorhandene Ressourcen effizient zu nutzen und Überlastungen in Notaufnahmen zu vermeiden. Vor allem in einer zunehmend vernetzten Welt, wo Gesundheit und Wirtschaft untrennbar miteinander verbunden sind, ist Patientenlenkung wichtig. Der neue Leitfaden gibt Tipps, in welchen Fällen ein Hausarzt oder wann besser ein Krankenhaus aufgesucht werden sollte. Ziel ist es, unnötige Warteschlangen in Spitalsambulanzen, und hier vor allem in den Notaufnahmen, zu verhindern. „Unser Ziel ist es, der Bevölkerung Wissen über häufige Krankheitsbilder damit näher zu bringen”, sagt Michael Sacherer, Präsident Ärztekammer Steiermark. Unterstützung kommt von Josef Herk, WKO-Steiermark-Präsident.
„Mein Ziel ist es, dass die Menschen schneller zur richtigen Behandlung kommen. Dadurch wird unser Gesundheitssystem entlastet, denn häufig ist der Weg ins Spital nicht notwendig”, betont Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP). Verfasst wurde der Leitfaden durch Ärzte der Notaufnahmen gemeinsam mit Hausärzten, berichtet die Mitautorin Neshat Quitt: „Somit konnten wir auf die Erfahrung und Kompetenz der Ärztinnen und Ärzte des niedergelassenen Bereichs als auch auf die des Spitalsbereich zurückgreifen.”