HIV weiter im Fokus
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Zahlreiche Veranstaltungen – darunter im Wiener Stephansdom – machten auf HIV/Aids aufmerksam.
HEALTH ECONOMY Redaktion 07.12.2018

HIV weiter im Fokus

Anfang Dezember war Welt-Aids-Tag. Er bot Anlass, erneut über Infektionsrisiken und Therapien zu informieren.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Das WHO-Büro Europa und das EU-Zentrum für Krankheitskontrolle schlagen Alarm: Mit fast 160.000 festgestellten HIV-Neuinfektionen wurde in der WHO-Europaregion mit 53 Staaten im Vorjahr ein neuer Höchststand erreicht. Dies ergibt sich aus dem entsprechenden Jahresbericht der Organisationen zu HIV/Aids aus Anlass des Welt-Aids-Tages. Es handelt sich um den 30. Welt-Aids-Tag, mit dem Bewusstsein für die Pandemie der Immunschwächekrankheit geschaffen werden soll.

Gute Zahlen für Österreich

Österreich befindet sich im Vergleich zu relativ vielen Staaten in einer recht guten Position. 2017 wurden laut dem neuen Report 270 HIV-Neudiagnosen gestellt. Das entsprach einer Rate von 3,1 je 100.000 Einwohner. 2013 waren es 294 Neudiagnosen gewesen. Frankreich wies zuletzt eine Rate von 7,8 auf, Deutschland eine Häufigkeit von 4,2 pro 100.000 Menschen. Hoch ist die Rate in Lettland (18,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner), sehr gering in der Slowakei und in Slowenien (1,3 bzw. 1,9/100.000). In der EU/EEA-Region wurde 2017 eine Neuinfektionsrate von 5,8 pro 100.000 Einwohner registriert.

Weltweit arbeiten unzählige Menschen daran, Infektionen wirksam zu behandeln und HIV/Aids nachhaltig zu stoppen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Aids-Programm der Vereinten Nationen eine Strategie mit dem Titel „90-90-90” veröffentlicht. So sollen weltweit, bis 2020, 90% aller Menschen mit HIV von ihrer Infektion wissen. Wiederum 90% dieser Menschen sollen eine nachhaltige antiretrovirale Therapie (ART) erhalten. Davon sollen 90% der Menschen unter ART virologisch supprimiert sein, das bedeutet, dass sich die Viruslast unter der Nachweisgrenze befindet. Bis 2030 sollte die Epidemie dann gestoppt sein.

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