Industrie sieht Preisdruck bei Arzneimitteln steigen
© Sandoz/Peter Ginter Fotografie
HEALTH ECONOMY Redaktion 29.03.2024

Industrie sieht Preisdruck bei Arzneimitteln steigen

Der Pharmakonzern Sandoz nimmt eine neue Produktion in Tirol in Betrieb, kritisiert aber niedrige Preise für Generika.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/BERLIN. Es tut sich einiges im Life Science-Bereich, sind sich internationale und heimische Analysten einig. In Deutschland wagen etwa der Pharmaverpackungskonzern Schott Pharma und möglicherweise auch der Pharmakonzern Stada den Sprung aufs Parkett. In der Schweiz legte vor einigen Tagen der Hautpflegekonzern Galderma – eine ehemalige Nestlé-Sparte – ein erfolgreiches Börsendebüt hin. Der Pharmakonzern Sanofi plant den Verkauf der Sparte mit nicht verschreibungspflichtigen Produkten.

Für 2024 wird am globalen M&A-Markt zudem ein Aufschwung erwartet. Ein wesentlicher Grund dafür sind stabilere Finanzmärkte, die durch eine nachlassende Inflation und die erwarteten Zinssenkungen begünstigt werden. Die Sektoren Energie, Technologie und Pharma weisen die größten Potenziale für globale M&A-Aktivitäten auf, prognostiziert der aktuelle Global M&A Industry Trends Outlook 2024 von PwC: „In der Pharmabranche werden vor allem große börsennotierte Unternehmen, die auf Biotech setzen, um Lücken in der Medikamentenversorgung zu füllen, wahrscheinlich ein starkes Interesse von Investoren wecken – insbesondere bei Medikamenten gegen Diabetes und Gewichtsverlust.” Dort punktet vor allem der dänische Hersteller Novo Nordisk mit Abnehmspritzen. Die dänische Zentralbank hat zuletzt sogar ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum des Landes wegen der Erfolge von Novo Nordisk nahezu verdoppelt.

Preisdruck steigt

Gleichzeitig ist die Branche in vielen Ländern unter Preisdruck. Ursachen dafür sind die demografische Entwicklung mit einer steigenden Zahl an chronisch erkrankten Menschen und die Schere zwischen neuen und teuren Medikamenten. Er wisse, dass die niedrigpreisigen Medikamente für Hersteller kaum noch wirtschaftlich darstellbar sind, sagte zuletzt Gesundheitsminister Johannes Rauch bei einer Veranstaltung. „Gleichzeitig gehen hochpreisige Medikamente aber durch die Decke. Wir brauchen bei beidem eine Lösung. Die einzige Möglichkeit ist, Transparenz zu schaffen und die Verfügbarkeit von Medikamenten sicherzustellen.”

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