••• Von Ina Karin Schriebl
WIEN. Lange haben die Vorarbeiten gedauert, jetzt geht es Schlag auf Schlag: Im aktuellen Rehaplan ist der Bedarf an Kinder-Rehabilitationszentren für ganz Österreich in vier Versorgungsregionen mit elf Indikationsgruppen und insgesamt 343 Betten für Kinder und Jugendliche vorgesehen. In Österreich gab es bis dato aber keine speziellen Kinder-Rehazentren. Die Betroffenen wurden entweder gemeinsam mit 60- bis 85-Jährigen betreut oder mussten nach Deutschland ausweichen. Nun hat die Sozialversicherung die ersten Standorte vergeben.
In Rohrbach in Oberösterreich und in St. Veit im Pongau (Salzburg) entstehen die Kinderreha-Zentren der Versorgungszone Nord mit insgesamt 109 Betten sowie 50 für die Familien. In Oberösterreich fungiert die hospitals Projektentwicklungsgesellschaft, die bereits sechs Rehazentren bundesweit führt, als Betreiber und Investor des 20 Mio. €-Projekts. Man will eng mit dem Spitalsbetreiber gespag zusammenarbeiten.
Die Zahl der geplanten Betten entspreche dem veranschlagten Bedarf bis 2020, danach müsse man evaluieren, so der oö. LH Josef Pühringer (ÖVP). Während in Rohrbach Orthopädie, Kinderchirurgie, Neurologie, Herz-Kreislauf, Lungenerkrankungen, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Entwicklungsstörungen abgedeckt werden, findet die Reha für Krebs- und Stoffwechselerkrankungen in St. Veit in Salzburg Platz; dort haben Vamed und die Landeskliniken SALK den Zuschlag bekommen.
Weitere Ausschreibungen
Vor zwei Monaten wurden die ersten Zuschlagsentscheidungen in der Versorgungszone Süd vergeben. In Gratwein-Straßengel wird ein Angebot für mobilisierende Indikationen zur Verfügung stehen. Die Mare-Gruppe führt hier bereits eine Rehabilitations-Klinik. Der zweite Zuschlag geht nach Wildbad Einöd. Hier konnte die SeneCura Heimebetriebsgesellschaft gleich zwei Indikationsgruppen gewinnen: Herz-Kreislauf- und Pulmologie-Rehabilitation mit 28 Betten sowie psychosoziale Rehabilitation mit 24 Betten.
Als nächstes soll laut Hauptverband eine Ausschreibung in der Versorgungsregion West erfolgen. Für den Osten sind die Verfahren noch nicht abgeschlossen. Für den Betrieb werden österreichweit pro Jahr 32 Mio. € veranschlagt. Diese Kosten teilen sich Sozialversicherungen und Länder drei zu eins.