Kassen droht wieder ein Minus
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Vergleich Mit Verwaltungskosten von 2,8% steht das Österreichische Gesundheits­wesen international gut da, sagt die OECD.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 25.08.2017

Kassen droht wieder ein Minus

Eine neue Studie zeigt: Österreichs Gesundheitswesen wird günstiger verwaltet als vergleichbare Systeme.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Ein neuer Bericht der OECD stellt den heimischen Krankenversicherungen ein gutes Zeugnis aus: Die Verwaltungskosten liegen bei lediglich 2,8%. In der mit Österreich vergleichbaren Schweiz liegt dieser Anteil bei 4,3%. Im staatlichen Gesundheitswesen in Großbritannien sind es 1,6%, und in den Niederlanden mit den oft gelobten Primärversorgungsstrukturen haben die Verwaltungskosten einen Anteil von 4,1%.

Besser als Private

Interessant ist dabei der Anteil der Verwaltungskosten bei den Privatversicherungen: In Österreich kommen laut dem OECD-Bericht nur 69,3% der in die private Krankenversicherung eingezahlten Mittel beim Versicherten an – der Verwaltungskostenaufwand liegt bei 30,7%. Damit liegen die österreichischen Privatversicherten an drittletzter Stelle nach Großbritannien (31,8%) und Spanien (32% ). In der Schweiz dagegen sind es nur 16,8%.

Kritik von Ärzten

„Ein signifikanter Anteil der Gesundheitsausgaben in den OECD-Ländern ist, wenn man es positivst oder schlechtest betrachtet, simpel vergeudet. Einer von zehn Patienten ist von Nebeneffekten betroffen, die verhinderbar wären. Mehr als zehn Prozent der Spitalsaufenthalte dienen dazu, diese Schäden wieder zu korrigieren”, stellte die OECD fest. In manchen Fällen sei eine Selbstbehandlung durchaus auch angebracht.

Er sehe keinen Grund für Enthusiasmus über angeblich messbare Erfolge der Gesundheitsreform, erklärte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres: „Dass unser Gesundheitssystem trotz aufgeblähter Bürokratie immer noch funktioniert, ist nur den Menschen zu verdanken, die tagtäglich am Patienten arbeiten.”
Die Sozialversicherungen erwarten für heuer wieder ein Minus in der Gesamtgebarung von 37 Mio. €. Als Grund wird eine Ausweitung der Versicherungsleistungen angegeben, auch die Arzneimittelpreise werden ins Treffen geführt. Insgesamt wollen die Krankenkassen aber ab 2021 Einsparungen von rund 120 Mio. € pro Jahr im Verwaltungsbereich, 80 Mio. davon durch die ELGA-Anwendungen, erreichen. Dabei handle es sich um „konservative Schätzungen” und durch Studien belegte Zahlen, sagte Hauptverbandschef Alexander Biach.
Die elektronischen Befunde der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA soll den Patienten eine Zeitersparnis von 100.000 bis 500.000 Stunden pro Jahr bringen. Der E-Befund ist für die Spitäler (mit Ausnahme des Burgenlands) bereits Realität. Es gehe darum, dass der Hausarzt die Befunde der Spitäler rascher und einfacher anschauen kann, und dass die von den Ärzten geforderte Suchfunktion praktikabel funktioniert.

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