••• Von Martin Rümmele
BAD HOFGASTEIN. „Ein Problem, das bisher für ärmere Länder relevant war, hat nun auch die reichen Länder der EU erreicht. Es gibt eine starke Dynamik bei hochpreisigen Medikamenten wie Onkologika und Hepatitis-C-Präparaten. Innovative Arzneimittel bieten eine hochwertige Behandlung, sind aber teilweise extrem teuer”, kritisierte Josef Probst, Generaldirektor im Hauptverband der Sozialversicherungsträger beim Europäischen Forum Gastein, die Industrie: „Im Vorjahr wurden 29% der Ausgaben für Arzneimittel für hochpreisige Produkte ausgegeben, obwohl sie nur 0,4 % der Rezepte bilden.”
Industrie wehrt sich
Die Industrie war ob dieser Aussagen wenig erfreut – verhandelt man doch derzeit mit dem Hauptverband über eine Neuregelung des Erstattungskodex. Mit gerade einmal 12% machen Arzneimittelausgaben nur einen kleinen Teil des Gesundheitssystems aus, wehrt sich Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie in der WKO. „Durch ihre Solidarbeiträge leistet die Pharmawirtschaft einen entscheidenden Beitrag zur Dämpfung der Kosten.” Trotzdem werde man regelmäßig mit ungerechtfertigten Vorwürfen konfrontiert.