WIEN. Die Ärztekammer widerspricht der oft geäußerten Kritik, wonach Österreich ein sehr teures Gesundheitssystem habe. Dank des medizinischen Fortschritts würden zwar die Kosten in absoluten Zahlen jährlich steigen, gemessen am Inlandsprodukt habe es aber in den vergangenen Jahren kaum Schwankungen gegeben. „Mit etwas mehr als zehn Prozent liegen wir hier durchaus im Mittelfeld mit vergleichbaren Staaten”, sagt Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
Vergleich mit Deutschland
Man dürfe als Vergleich nicht immer nur den EU-Durchschnitt heranziehen: „Unsere Benchmark sind Länder wie Deutschland oder die skandinavischen Staaten, und nicht unbedingt die EU-28.” Hier zeige sich, dass – gemessen am BIP – Österreich weniger ausgebe als etwa Deutschland oder die Schweiz, „und das bei einem ähnlich guten Gesundheitssystem”. Und auch die Pro-Kopf-Ausgaben lägen in Österreich niedriger als etwa in Deutschland, Schweden oder Luxemburg. Natürlich müsse es Aufgabe von allen sein, die vorhandenen Mittel bestmöglich einzusetzen. „Allerdings muss die Ökonomie immer den medizinischen Erfordernissen folgen, und nie umgekehrt.” (red)