••• Von Martin Rümmele
KUNDL. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis wird über die Generika-Division Sandoz kräftig in seinen Standort Kundl in Tirol investieren. 100 Mio. € kommen von den Schweizern, 50 Mio. € von Bund und Land Tirol. Das Geld geht in die Antibiotika-Produktion. „Die Vorbereitungen haben bereits begonnen, die Umbauarbeiten starten im zweiten Halbjahr 2021”, teilte der Konzern in einer Aussendung mit.
Die Reduktion der Abhängigkeit von Importen aus Asien sei von großem öffentlichen Interesse und daher habe die Österreichische Bundesregierung zugesagt, öffentliche Mittel in Höhe von 50 Mio. € aus verschiedenen Finanzierungspools zur Verfügung zu stellen, erklärte der Pharmakonzern. Dieser hatte noch in der ersten Hälfte des Vorjahres in Erwägung gezogen, die Produktion einzustellen und nach Asien zu verlagern.
„Antibiotika sind das Rückgrat jeder modernen Gesundheitsversorgung und eine wichtige strategische Säule unseres Geschäfts. Trotz eines vorübergehenden Nachfragerückgangs aufgrund der Pandemie bleiben wir in Bezug auf die mittel- bis langfristigen Aussichten für dieses Segment weiter zuversichtlich. Diese antizyklische Investition, die kurz nach der Ankündigung von Plänen zum Erwerb der globalen Cephalosporin-Antibiotika von GSK erfolgt, bestätigt unsere Zusage”, sagte Sandoz-Chef Richard Saynor.
Produktion wird optimiert
Michael Kocher, Country President Novartis Austria, erklärte: „Wir optimieren den Produktionsprozess von oralen Antibiotika in Kundl und passen die Kapazitäten an, damit wir für den zukünftigen Bedarf gut gerüstet sind. Unser Ziel ist es, nachhaltige Preismodelle für Generika zu schaffen und so eine kostendeckende Produktion in Europa auf starke Beine zu stellen.”