••• Von Ina Karin Schriebl
WIEN. Im Hinblick auf die radiologische Versorgung ist eine neue Debatte über Kapazitätsengpässe ausgebrochen. Wegen langer Wartezeiten auf CT- und MR-Untersuchungen insbesondere auch für Krebspatienten geht Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) nun, wie sie sagt, die Geduld aus.
„Rasche Lösung”
Zwischen Wirtschaftskammer und Sozialversicherung müsse es „jetzt vor dem Sommer” dringend Klarheit über das weitere Vorgehen geben, andernfalls werde sie gesetzlich eingreifen, sagte Oberhauser. „Es ist völlig inakzeptabel, dass Menschen, die eine Verdachtsdiagnose auf Krebs oder eine sonstige lebensbedrohliche Erkrankung haben, wochenlang auf ein MR oder CT warten müssen, außer sie bezahlen”, argumentiert Oberhauser. Es brauche eine zentrale Anlaufstelle für Patienten, die zu Instituten mit freien Terminen vermittle, aber auch eine Reihung nach Dringlichkeit. Außerdem müssten sich Vertreter der Institute und der Sozialversicherung darauf einigen, wie der gemeinsam abgeschlossene Vertrag zu interpretieren sei.
„Wenn es jetzt zu keiner Lösung kommt, werden wir eine Möglichkeit schaffen, dass die Sozialversicherung einzelne Verträge abschließen kann mit Instituten, um die Versorgung für die Patienten gewährleisten zu können”, sagt Oberhauser. Man würde dies mit jenen Instituten vereinbaren, „die bereit sind, diesen Berg, den wir hier offensichtlich an Rückstau haben, auch gemeinsam abzuarbeiten”.
Langer Streit
Der Streit zwischen den MR- und CT-Instituten und dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger zieht sich nun schon jahrelang hin. Die Ärztevertreter argumentieren mit Deckelungen durch die Krankenkassen; sind diese aber nach einem bestimmten Zeitraum erreicht, wollen die Ärzte keine Kassenpatienten mehr übernehmen. Die Sozialversicherung pocht hingegen entschieden auf die Leistungspflicht der Mediziner.