••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die aktuelle Influenza-Saison hat gerade ihren Zenit überschritten. Dabei hätte sie, dank eines erstmals eingeführten öffentlichen Impfprogrammes, schwächer ausfallen sollen. Doch bei der Influenza-Durchimpfungsrate hat sich wenig geändert, zeigt eine vom Österreichischen Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Die errechnete Durchimpfungsrate auf der Basis der von den Herstellern distribuierten Dosen, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, laut Statistik Austria für die Saison 2023/24, beträgt 13,35%. Zum Vergleich: In der Saison 2022/23 lag sie bei 13,62%.
Die WHO und der EU-Rat empfehlen hingegen eine Durchimpfungsrate von 75% für vulnerable Gruppen, wie Personen über 65 Jahre. Auch wenn diese gerade einmal von Dänemark erreicht wird, liegen nur wenige Länder so weit darunter wie Österreich. So schaffte unter anderem Deutschland in den vergangenen Jahren in dieser wichtigen Gruppe eine Durchimpfungsrate von über 40%.
Für die Saison 2023/24 wurde in Österreich erstmals ein öffentliches Impfprogramm für alle Bevölkerungsgruppen aufgelegt, in dem die Impfung allen Impfwilligen gegen Rezeptgebühr angeboten wurde. Begleitet wurde es von einer medialen Kampagne. „An der Durchimpfungsrate insgesamt hat dies leider nichts geändert”, sagt ÖVIH-Präsidentin Renée Gallo-Daniel.
Nun sei es wichtig, für die nächste Saison besser gerüstet zu sein. Der ÖVIH schlägt dazu unter anderem die Orientierung an der empfohlenen Durchimpfungsrate von 75% in vulnerablen Gruppen vor. Außerdem hätte sich gezeigt, dass es einige Herausforderungen, wie bei der Distribution oder dem Bestellsystem, gab, sagt ÖVIH-Generalsekretär Christoph Jandl. Diese sollten bis zur nächsten Saison behoben werden. Es brauche zudem einen niederschwelligen Zugang für Impfwillige.