Medizinprodukte-Branche als Innovationsmotor
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HEALTH ECONOMY Redaktion 07.07.2023

Medizinprodukte-Branche als Innovationsmotor

Austromed-Spitzen Gerald Gschlössl und Philipp Lindinger im medianet.tv-Gespräch mit Herausgeber Chris Radda.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die rund 600 Medizinprodukte-Unternehmen in Österreich setzten zuletzt mit etwa 60.000 Beschäftigten mehr als 18,6 Mrd. € um. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI). Präsentiert wurde diese nun vom Präsidenten der Branchenvertretung Austromed, Gerald Gschlössl, im medianet.tv health economy-Studio-Gespräch mit Herausgeber Chris Radda. „Dazu kommen 5,5 Md. Euro Wertschöpfung für den Wirtschaftsstandort Österreich”, rechnet Gschlössl vor.

Motor für Wirtschaft

„Jeder Beschäftigte in der Medizinproduktebranche schafft einen weiteren Arbeitsplatz in der österreichischen Wirtschaft, und in der Wertschöpfung ist es für jeden eingesetzten Euro ebenso”, sagt schildert Austromed-Geschäftsführer Philipp Lindinger. Die Branche decke alle Bereiche, die es im Gesundheitswesen gibt, auch mit Produkten ab: „Mit dieser enormen Bandbreite stehen wir in der Wahrnehmung aber auch weniger kompakt da.” Die Produkte der Austromed-Mitglieder und der Branche reichen vom Herzschrittmacher bis zum Pflaster. Gschlössl: „Die Untersuchung zeigt, dass wir eine sehr innovative Branche vertreten. Und sie zeigt, wie wichtig die Verbindung zwischen Lieferanten und Anwender ist, weil die Produkte von Spezialisten eingesetzt werden – etwa in der Chirurgie oder der Pflege.”

„Innovationen zulassen”

Eine Herausforderung sei allerdings, diese Innovationen auch rasch den Menschen zur Verfügung stellen zu können. „Wir geben als Gesellschaft rund zwölf Prozent unserer Wirtschaftsleistung für Gesundheit aus. Wichtig ist für die Zukunft aber, dass wir auch Innovationen rasch zulassen und sie nicht zu stark zurückdrängen. Österreich tendiert dazu, zuerst abzuwarten. Wir appellieren deshalb an die Politik und Sozialversicherung, mit der Branche in innovative Produkte, Prozesse und die Digitalisierung zu investieren, um Mehrwert für die Versicherten zu schaffen”, fordert Gschlössl. Gerade auch für digitale Anwendungen, die auch im Medizinproduktebereich angesiedelt sind, brauche es entsprechende Rahmenbedingungen, betont Lindinger.

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